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Umwelt & Naturschutz

Die Seychellen sind weltweit das erste Land, das (im Jahr 1993) den Naturschutz in seine Verfassung aufgenommen hat. Mit ganzen 58,61 % der Landfläche haben sie prozentual den größten Anteil an geschützten Gebieten. Zwei Orte wurden von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt - das Vallée de Mai auf Praslin und das Aldabra-Atoll -, das Umweltschutzprogramm weist weitere 20 Schutzgebiete aus und kennzeichnet zusätzlich 370 Orte, deren Natur besonderer Fürsorge bedarf.

Auch alle seltenen Tier- und Pflanzenarten stehen unter Schutz. Dass es zu solchen Maßnahmen überhaupt kommen musste, ist unter anderem in der Historie des Archipels begründet. Den ersten Siedlern war weder bewusst, dass man die natürliche Umwelt der Inseln besonders pflegen und schützen muss, wenn man sie dauerhaft bewohnen möchte, noch waren sie an letzterem überhaupt interessiert. Sie machten das gefundene Land für den Menschen nutzbar - und war dies nicht mehr ergiebig, suchte man sich eine andere Insel. Und währenddessen wurden aus praktischen oder lukrativen Gründen heimische Tiere getötet und ein großer Teil des Holzes geschlagen.


Das Aufwachen und Umdenken begann 1960, als die britische Regierung plante, auf dem Aldabra-Atoll eine Militärbasis zu errichten. Umweltaktivisten und Wissenschaftler konnten dieses Vorhaben glücklicherweise abwenden und damit maßgeblich zu einer klügeren Politik der Nachhaltigkeit beitragen. So wurden ab 1970 einzelne Inseln zu Schutzgebieten erklärt und man begann, einstige Kokosplantagen zurückzubauen und an ihrer Stelle wieder heimische Flora zu etablieren. Private Investoren auf weiteren Inseln folgten dem guten Beispiel. Inzwischen ist den Seychellois bewusst, was gut für sie selbst und auch für ihren wichtigsten Wirtschaftsfaktor, den Tourismus, ist.


Das Vallée de Mai wurde von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.Das Vallée de Mai wurde von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.

Der Zustand der ökologisch wertvollen Korallenriffe gibt Anlass zu besonderen Sorgen, denn neuere Forschungen haben ergeben, dass die sensiblen Korallen keine Wassertemperaturen über 29 °C vertragen. Schon 1998 wurden im Indischen Ozean aber deutlich höhere Werte gemessen und als Folge erhebliche Schädigungen festgestellt. Man versucht, dem Problem mit der Verankerung von Kunstriffen zu begegnen, auf die neue Korallen gesetzt werden. Es versteht sich von selbst, dass man sich als Urlauber so verhält, dass die Natur nicht noch weiter belastet wird. Das Abbrechen von Korallen sowie das Sammeln von Muscheln und Schnecken ist ebenso zu unterlassen wie das Hinterlassen von Abfall. Dass viele der Schutzgebiete nur via geführten Exkursionen und gegen Abgabe einer Lande- bzw. Eintrittsgebühr zu betreten sind, hat das Interesse und Engagement vieler Besucher dafür geweckt, die einmaligen Naturschätze zu erhalten.

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