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Allgemein

Wer auf die Seychellen reist, kommt unabhängig von der endgültigen Zielinsel erst einmal auf Mahé, der größten und vielfältigsten Insel des Archipels, an. Ihr Name ist zurückzuführen auf den einstigen französischen Gouverneur Mahé de Labourdonais, und von frühen Siedlern wurde sie “Ile d’Abondance” genannt - also die “Insel des Überflusses”. Und in der Tat ist landschaftliche Schönheit hier in Hülle und Fülle vorhanden, und wer kennt sie nicht: die einladenden Bilder von feinsandigen, palmengesäumten Strandbuchten unter strahlend blauem Himmel?

Der französische Einfluss blieb bis 1814 bestehen, dann wurden die Seychellen von den Engländern annektiert und blieben bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1976 Teil des Britischen Weltreichs. Obwohl es auf den meisten Weltkarten kaum erkennbar ist, bietet Mahé rund 154 km² Fläche, ist dabei 28 km lang, 8 km breit und beheimatet die kleinste Hauptstadt der Welt - Victoria.



Politisch ist die Insel in 22 Distrikte gegliedert, 25 gibt es auf den Seychellen insgesamt. Aus der Luft betrachtet fallen einem beim Blick auf Mahé insbesondere die üppig bewachsenen Granitberge auf, die quasi das von Norden nach Süden verlaufende Rückrat der Insel bilden. Nach Osten und Westen hin kann man wiederum Landausläufer entdecken, die wie Arme ins Meer hineinragen und Buchten bilden, deren klares Wasser türkisfarben im tropischen Licht schillert. Vom Wasser aus kann man gut erkennen, dass die Granitinsel recht steil aus dem Meer emporragt. In Jahrmillionen wurden durch die natürlichen Wasserbewegungen die puderweichen, sich in Buchten schmiegenden Sandstrände geformt, die dieser Gegend ihr so charakteristisches Bild verleihen.

Üppig bewachsene Granitberge bilden die schöne Landschaft von Mahé.Üppig bewachsene Granitberge bilden die schöne Landschaft von Mahé.

Neun von zehn Seychellois leben auf dem Eiland, das sind etwa 75.000, und davon wiederum etwa ein Drittel rund um die Hauptstadt im Inselnorden. Und wer nicht in Victoria wohnt, arbeitet hier oder erledigt seine Einkäufe. Die Einweihung des International Airports und die Unabhängigkeitserklärung von Großbritannien hat Mahé zur Drehscheibe für Touristen aus aller Welt gemacht und so ist sie heute das wirtschaftliche und kulturelle Herzstück der Seychellen. Neben dem Flughafen befindet sich auf Mahé auch der Regierungs- und Verwaltungssitz, zudem sind hier auch die Hochschule, Sportstadien, Fernseh- und Rundfunkhäuser, Handwerksbetriebe, ein Handels- und Fischereihafen sowie größere Betriebe, etwa die Seybrew-Brauerei und die Thunfischfabrik, ansässig.

Entlang der Nordost-Küste wurde durch Landgewinnungsmaßnahmen viel neuer Siedlungsraum geschaffen, der auch Platz für Gewerbegebiete und eine vierspurige Autobahn geschaffen hat. Eine komplett künstliche und nicht so sehr dem romantischen Bild der Seychellen entsprechende Insel - Eden Island - ist eine dieser dem Meer abgenommenen Flächen.

Eden Island, MahéEden Island, Mahé

Möchte man Mahé wirklich eingehend erkunden und auch ganz entlegene Fleckchen aufsuchen, so lohnt es sich, dies mit guter Kondition und festem Schuhwerk zu tun. Via gut ausgebautem Straßennetz sind mittlerweile aber die bewohnten Gebiete prima zu erreichen - öffentliche Busse, ein Taxi oder Mietauto sind hier die Verkehrsmittel der Wahl.

Der ursprüngliche Teil Mahés ist sagenhaft schön und dabei sehr vielseitig - hier kann man das natürlich Gewachsene hautnah erleben. Bei der Fahrt auf kurvenreichen Straßen entlang der Küste oder auch durch die Berge reiht sich ein Fotomotiv an das nächste: Bunte kreolische Holzhäuser, kleine Shops in tropischem Tante Emma-Stil, einsame Traumbuchten - und das Ganze inmitten üppigster Vegetation.

Im Zentrum von Mahé bieten die imposanten Erhebungen und die Nebelwälder mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna eine atemberaubende Kulisse mit zahlreichen schönen Wanderwegen. Vielzählige Süßwasserquellen prägen hier die reichhaltige Natur und damit das maßgebliche Aussehen der Insel. Es wachsen in dieser Region sowohl tropische Palmen und andere Bäume als auch Mango, Papaya, Bananen, Tee und vieles mehr.

Der bekannteste und längste Strand ist der Beau Vallon im Nordwesten von Mahé, hier konzentriert sich ebenso wie in der Hauptstadt auch der Fremdenverkehr, man findet entlang der ausgedehnten Bucht zahlreiche Unterkünfte, Restaurants und Läden sowie Tauchbasen. Wer eher die Ruhe sucht, sollte sich in Richtung Inselsüden orientieren, dort trifft man auf eine beschaulichere Atmosphäre.

Beau Vallon, MahéBeau Vallon, Mahé

Etwa 5 km vor der nordöstlichen Küste Mahés erstreckt sich der 1973 gegründete Meeresnationalpark Sainte Anne, der aus sechs kleinen Inseln und der sie umgebenden Lagune besteht. Das Naturschutzgebiet umfasst die Inseln Cerf Island, Ile Cachée, Moyenne Island, Round Island, Long Island und Sainte Anne selbst als größte der Gruppe. Im Wasser tummelt sich eine Vielzahl an Fischarten und anderen Meeresbewohnern, die hier ein wichtiges Refugium finden. Fischen und Muscheln sammeln sind strengstens verboten, ebenso motorisierter Wassersport - hier hat man sich sanften Tourismus auf die Fahne geschrieben. Hervorragende Schnorchelreviere mit großer Artenvielfalt hinsichtlich Flora und Fauna - vor allem im Sainte Anne Channel, einem Kanal zwischen Sainte Anne und Moyenne - bieten rundum erlebnisreiche Ausflugsziele.



 
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