Anfang 2018 begannen mein Mann und ich, ein Reiseziel für unseren Herbsturlaub zu suchen. Unsere Kriterien: Angenehmes Klima, vielfältige Naturerlebnisse, sicheres Reiseland, keine großen Gesundheitsrisiken, einigermaßen erschwingliche Kosten und nicht zuletzt: Es sollte etwas Neues sein.
Es kristallisierten sich schließlich die Seychellen als Destination heraus. Schnell stieß ich bei meinen Recherchen auf das Inselhopping-Angebot von SeyVillas. Die Aufmachung der Webseite mit den detaillierten Informationen sprach mich an, ebenso die Vielfalt der Unterkünfte und der unkomplizierte Buchungsprozess.
Wir entschieden uns für die drei Hauptinseln und den Flug ab München mit Emirates, der zu diesem Zeitpunkt relativ günstig zu haben war und angenehme Flugzeiten und guten Flugkomfort (A380) bot.
Das komplette Transferpaket buchten wir hinzu, das vom örtlichen Anbieter Creole Travel Services abgewickelt wird. Dieses stellte sich als hervorragend organisiert heraus. Es waren stets – durch ihre Uniform leicht zu erkennende – Ansprechpartner vor Ort, wir bekamen die jeweiligen Transferzeiten vorab mitgeteilt, alle Mitarbeiter waren sehr freundlich. Es stand auf jeder Insel bei Bedarf jemand von CTS zur Verfügung, der per Handy/Whatsapp unkompliziert zu kontaktieren war. Zweimal verspätete sich unser Transfer zur Jetty um eine Viertelstunde, aber wir waren dennoch immer rechtzeitig vor Ort.
Relativ kurz vor unserer Abreise stellte sich heraus, dass unsere gewählte Unterkunft auf La Digue eine Baustelle unmittelbar vor dem Haus hatte und wir erhielten die Möglichkeit, das Chalet zu stornieren. Da über SeyVillas zu diesem späten Zeitpunkt keine für uns passende Unterkunft mehr zur Verfügung stand, konnten wir problemlos über einen anderen Anbieter ein Guesthouse buchen, das in den Gesamtablauf der Reise integriert wurde.
Mahé
Im The Beach House wurden wir sehr freundlich empfangen. Das Honeymoonzimmer bietet eine geräumige Terrasse mit Blickrichtung Meer, auf der wir gerne Zeit verbracht haben. Jedoch ist es dort oft recht laut, da die unmittelbar vorbeiführende Straße viel befahren ist. WLAN funktioniert einwandfrei. Das Frühstück dort war in Ordnung: ein kleiner Obstteller, 1-2 Scheiben Toast, Marmelade, eine Eierspeise.
Unbedingt mitnehmen: starke Taschenlampen, um nach Einbruch der Dunkelheit auf der Straße ohne Gehweg halbwegs sicher voranzukommen!
Großer Pluspunkt des Guesthouses: die Lage unmittelbar am von malerischen Felsen umgebenen Ende des Beau Vallon-Strandes. Zu unserem Erstaunen konnten wir beim Schnorcheln sogar etliche Fische entdecken, obwohl wie überall die Korallenriffe zum größten Teil tot sind. Der Strand war nie überlaufen, es gab immer Schattenplätze unter den Mandelbäumen. Wegen der Westlage ist jeden Abend ein wunderbarer Sonnenuntergang zu beobachten. Man kann den Einheimischen beim Fußball spielen und Fisch anlanden zusehen, dazu tummeln sich gegen Abend oft Flughunde in den Bäumen.
Wir machten zwei Entdeckungstouren mit dem Bus. Die Haltestellen sind nah an der Unterkunft und der Takt ist auf dieser Strecke auch relativ eng (ca. alle 30 min), die Kosten liegen derzeit bei 7 Rupien (ca. 45 cent). Die Busse sind ziemlich altersschwach und oft dicht besetzt.
Wir fuhren erst einmal nach Danzil und wanderten den Trail zur Anse Major. Eine sehr schöne Strecke und großteils angenehm zu gehen. Mit vielen Fotostopps erreichten wir nach ca. 90 min das Ziel. Am Strand ist ein Polizist stationiert, der ein Auge auf die Badegäste und ihre Habseligkeiten hat. Offenbar hat in den letzten Jahren insbesondere wegen des Problems steigender Drogensucht die Kriminalität auf den Inseln zugenommen. Wir wurden auch von Herbergsbesitzern meist aufgefordert, auf unsere Sachen aufzupassen und immer die Verandatüren zu schließen. Persönlich haben wir uns aber zu keinem Zeitpunkt bedroht gefühlt.
An der Anse Major kann man gut schwimmen und auch schnorcheln, allerdings ist sie recht gut besucht. Für den Rückweg nahmen wir das Taxiboot, das stündlich fuhr (200 Rupien).
Den nächsten Tag nutzten wir für eine Tour zum Morne Blanc. Mit dem Bus ging es nach Victoria, um dort am großen Busbahnhof in die Linie nach Port Launay umzusteigen, die einen zum Ausgangspunkt der Wanderung an der Sanssouci-Road bringt. Da hier der Bus nur alle zwei Stunden fährt, sollte man die Zeit für die kleine Wanderung am besten so planen, dass der nächste Rück-Bus erreicht werden kann. Dies dürfte kein Problem sein. Wir haben die ungefähr 200 Höhenmeter in knapp 40 min geschafft. Gutes Schuhwerk ist dafür Voraussetzung. Die Aussicht von der Plattform oben ist wirklich schön.
Ausblick vom Morne Blanc
Auf dem Rückweg ist uns eine ca. 1 m lange Schlange begegnet und ich war froh, vorher schon gelesen zu haben, dass es zumindest an Land (! Siehe weiter unten) keine gefährlichen Tiere auf den Seychellen gibt.
An einem Abend aßen wir in der Baobab Pizzeria. Die Pizzen waren erstaunlich gut, die Preise günstig und die Bedienung sehr flott. Ansonsten gibt es zur Selbstversorgung in der Nähe des Guesthouses zwei kleine, aber vergleichsweise gut sortierte Märktchen.
Praslin:
Hier hatten wir die schönste Unterkunft der Reise, die Villas du Voyageur. Eine äußerst gepflegte Anlage mit nur zwei Wohneinheiten in einem tropischen Garten am schönsten Abschnitt der Anse Kerlan. Den Strand hat man meist für sich allein. Schwimmen ist hier gut möglich, wenn die Wellen auch oft beachtlich sind. Jeden Abend genossen wir hier den Sonnenuntergang mit Blick auf Cousin. Zu unserer Reisezeit war ein großer Teil von Praslin heftig von stinkenden Seegrasanschwemmungen betroffen, die Anse Kerlan jedoch nicht.
Das auf der Veranda servierte Frühstück ist sehr gut. Ein besonderes Vergnügen ist es, die frei laufenden Riesenschildkröten auf dem Gelände zu besuchen und mit Fruchtresten zu füttern. Mit der Besitzersfamilie ist es immer schön, einen Schwatz zu halten.
Auf Praslin hatten wir einen Mietwagen (eingedenk früherer Erfahrungen mit Mietwagenfirmen inklusive aller Versicherungen sowie einer Selbstbehalt-Ausschlussversicherung der Hanse-Merkur), der uns pünktlich geliefert wurde.
Unsere Touren auf Praslin:
Fond Ferdinand: Sehr lohnenswert – die gut zweistündige inkludierte Führung ist sehr informativ und das Erleben des Palmenwaldes mit der Coco de Mer beeindruckend. Am Ende des Aufstiegs durch das Tal bietet sich ein schöner Ausblick auf die Hafenbucht von Praslin.
Ausblick vom Fond FerdinandAnse Lazio: Von der Bushaltestelle Mont Plaisir aus verläuft ein Trail, der uns in ca. 40 (durchaus schweißtreibenden) Minuten zum Traumstrand brachte. Am linken Ende gibt es eine große Felsenbucht, in der man hervorragend schnorcheln kann.
Felsformation auf CurieuseAnse Georgette: Mit einer Zutrittskarte, die die Villas du Voyageur als Nachbarn des Lemuria Resorts erhalten haben, konnten wir ohne Voranmeldung über das Golfgelände zum Strand gehen. Dort sahen wir eine Gruppe Delphine vorbeischwimmen. Ansonsten fanden wir den Strand schön, aber nicht umwerfend.
Bootstour nach Curieuse und St. Pierre: Ein Muss! Wir entschieden uns für das Taxiboot von Sagittarius (Cote d´Or, neben Hotel Paradise Sun) und waren mehr als zufrieden damit. Für den Preis von 42 Euro konnten wir individuell bestimmen, wie viel Zeit wir auf jeder Insel verbringen wollten und wurden pünktlich wieder abgeholt. Die freilaufenden Aldabra-Riesenschildkröten sind sehr beeindruckende Lebewesen, mit denen man hier direkt auf Tuchfühlung gehen kann. Der Pfad durch die Mangroven zum Doctor´s House ist ebenfalls interessant (verschiedene Arten von Krebsen und Schlammspringer sind hier zu sehen).
Anse Lazio
Das Schnorcheln vor St. Pierre hat uns wegen des Massenauftriebs weniger gut gefallen.
La Digue:
Da hier an vielen Orten sehr rege Bautätigkeit herrscht, würde ich empfehlen, bei der Buchung darauf zu achten, dass man nicht eine geschäftige Baustelle direkt vor der Nase hat.
Unser Guesthouse war ruhig gelegen und hat uns gut gefallen, insbesondere das Preis-Leistungsverhältnis. Wir mieteten gleich Fahrräder beim Besitzer (100 Rupien/Tag).
Unsere Touren auf La Digue:
Anse Source d'Argent: Der Union Estate öffnet schon um 7 Uhr morgens und ich empfehle, dann auch schon dort zu sein. Dann kann man den Strand wirklich ohne Menschenmengen genießen.
Anse Source d'Argent
Die Felsformationen sind wirklich traumhaft. Bei Ebbe wird das Wasser so flach, dass Schwimmen und Schnorcheln schwierig sind. Bei Flut gibt es unter Wasser einiges zu beobachten. Wir entdeckten u.a. eine Meeresschildkröte und einen offenbar verirrten (und nicht ungefährlichen!) Rotfeuerfisch, der direkt im Brandungssaum patrouillierte.
Wir blieben den ganzen Tag bis Sonnenuntergang. Für einen Mittagssnack empfiehlt sich das kleine Outdoor-Lokal am Strandbeginn. Die Pancakes sind köstlich und sehr preisgünstig (50 Rupien), dazu eine frische Trinkkokosnuss…
Rad-/Wandertour zur Anse Cocos:
Wegen der hügeligen Straße kommt man beim Radfahren ordentlich ins Schwitzen. Die Strände Grand Anse, Petite Anse & Anse Cocos sind herrlich anzusehen mit türkisfarbenem Wasser. Eigentlich wird hier wegen der starken Strömungen vor dem Baden gewarnt. Während wir da waren, sprangen dennoch sehr viele Leute in den Wellen herum. In der kleinen Lagune am Ende der Anse Cocos lässt es sich dagegen gefahrlos baden. Der Trail zur Anse Cocos ist in Teilen recht steil, so dass ich mich wieder einmal wundern musste, wie Leute den Weg mit Flipflops bewältigten. Im Wald konnten wir ein Paar Paradiesschnäpper beobachten.
Anse Cocos
Veuve Reserve: Ein kleines, stets zugängliches Naturschutzgebiet mit Infocenter. Auch hier haben wir Paradiesschnäpper gesehen.
Schnorcheltour zu den Inseln Felicité, Sister und Coco Island
Wir machten mit Nevis Ernesta für 55 Euro eine Halbtagestour, die zu unseren absoluten Highlights des Urlaubs gehört. Die Sicht unter Wasser ist vor den Inseln hervorragend. Höhepunkt war eine Meeresschildkröte, die sich vom Meeresboden herauflocken ließ und sich scheinbar neugierig innerhalb unserer Gruppe bewegte und sehr nahe kam, bevor sie nach mehreren Minuten wieder abtauchte.
Meeresschildkröte
Ansonsten genossen wir jeden Abend den Sonnenuntergang von der Anse Severe aus. Diese ist auch der beste Spot, um Flughunde aus der Nähe zu beobachten. Bei Flut sind die Felsen am rechten Rand des Strandes ein gutes Schnorchelgebiet.
Zurück auf Mahé:
Wegen eines frühen Rückflugs kehrten wir am vorletzten Reisetag nach Mahé zurück. Die Unterbringung im Hotel La Roussette nahe des Flughafens war in Ordnung, das Personal sehr freundlich. Der nahegelegene Strand Anse aux Pins war der einzig verkommene, den wir auf unserer Reise gesehen haben. Also fuhren wir mit dem Bus (ca. alle 20 Minuten auf dieser Strecke) an die Anse Royale (ca. 5 km), was sehr lohnenswert war. Ein fast leerer Strand, hervorragend zum Schwimmen geeignet, mit schönen Schattenplätzen. Am linken Ende lohnt sich auch das Schnorcheln.
Insgesamt haben die Seychellen als Reiseziel unsere Erwartungen sogar übertroffen.
Das Klima war höchst angenehm, die Natur spektakulär und die Unterkünfte komfortabel. Vom gesundheitlichen Aspekt her heißt es ja, man soll sich vor Mückenstichen in Acht nehmen wegen der Gefahr eine Dengue-Infektion. Ich selbst bin trotz No-Bite sicher 20x gestochen worden. Die mögliche Inkubationszeit ist bald vorbei und bisher sind glücklicherweise keine Symptome aufgetreten.
Wir werden gerne irgendwann hierher zurückkehren. Auch SeyVillas als Veranstalter hat uns voll zufrieden gestellt.
4
Seychellenreise gewünscht?
Konfigurieren Sie Ihr individuelles Inselhopping-Paket!
ab 1.600 €/Person
(14 Tage, 3 Inseln, inkl. Flug)
Inselhopping erstellen
Telefonische Beratung
Mo-Fr 10-17 Uhr
Sie haben sich das Angebot auf unserer Webseite angesehen und interessieren sich für einen Urlaub auf den Seychellen? Dann freuen wir uns über Ihre unverbindliche Anfrage.