Auf Tuchfühlung mit den Schildkröten
Anlass unserer Reise waren unsere Hochzeit und der langgehegte Wunsch endlich mal eine Riesenschildkröte aus nächster Nähe zu sehen. Es mussten also die Galapagosinseln oder aber die Seychellen sein. Um auch das naturgegebene Bedürfnis nach kilometerlangen Traumstränden zu befriedigen, drängten sich die Seychellen quasi auf. Vorweg: Traumstrände gibt es auf den Seychellen wahrlich in Hülle und Fülle. Da diese jedoch schon in anderen Reiseberichten ausgiebig behandelt wurden soll es in unserem Bericht um einen anderen Schatz der Seychellen gehen: die Schildkröten. Die Reisevorbereitung war im Prinzip mit der Hilfe von SeyVillas sehr einfach, jedoch mussten wir mehrfach umdisponieren, da die gewünschten Unterkünfte kurzfristig vergeben waren. Es empfiehlt sich also mit einigem zeitlichen Vorlauf zu planen und zu buchen.Mahé
Nach der Ankunft auf Mahé wurden wir direkt von einem freundlichen Creole-Mitarbeiter zu unserer Unterkunft, der Choice Villa, gebracht. Generell sind die Seychellois ein wahnsinnig gastfreundliches und offenherziges Volk. Wie überall auf der Welt gibt es dabei natürlich bestimmt auch Ausnahmen, uns sind jedoch während unserer ganzen Reise keine begegnet. Die Gastgeberin und auch der Nachtwächter waren außerordentlich höflich, hilfsbereit und zuvorkommend, z.B. bei der Organisation eines Mietwagens oder der gemeinsamen abendlichen Verkostung frisch geernteter Kokosnüsse. Unsere erste Schildkröten-Begegnung fand im wunderschönen Seychelles National Botanical Gardens von Mahé statt. Hier konnten ein gutes Dutzend Riesenschildkröten bewundert und gegen einen kleinen Obolus auch gefüttert werden. Ein unvergessliches Erlebnis.La Digue
Nach zwei Tagen auf Mahé ging unsere Reise weiter nach La Digue, wo wir im Chez Marston unterkamen, welches im Vergleich zu den anderen Unterkünften etwas weniger familiär, aber dennoch alles andere als ungemütlich, ist, was jedoch kaum zum Tragen kam, da wir unsere Zeit eh hauptsächlich an der Anse Severe, beim Schnorcheln oder an der Anse Source d'Argent beim Sonnenbaden zubrachten. Was haben dieAnse Severe, das Schnorcheln und die Anse Source d'Argent außer dem kristallklaren Wasser gemeinsam? Schildkröten natürlich! Die erste freilebende Schildkröte unserer Reise begegnete uns am Südende der Anse Severe: Sie lief zwar vollkommen frei herum, schien jedoch zum dortigen Haus zu gehören, von deren Besitzern sie sich gegen Abend nur allzu gerne mit dem Schlauch abspritzen ließ. Die nächste Schildkröte, diesmal eine kleinere Meeresschildkröte, ließ nicht lange auf sich warten und begegnete uns in einem kleinen Riff beim Schnorcheln. Bisher hatten wir die großen Aldabra-Schildkröten zwar bereits gefüttert, jedoch darauf verzichtet sie zu berühren, da wir nicht sicher waren, ob dies auf Gegenliebe stoßen würde oder für die sanften Riesen womöglich sogar unangenehm sein könnte. Das änderte sich grundlegend, nachdem uns ein Einheimischer darauf aufmerksam gemacht hatte, dass Riesenschildkröten es absolut nicht unangenehm finden, sanft gestreichelt und gekrault zu werden. Ganz im Gegenteil! Besonders zu empfehlen ist auf La Digue auch ein Schnorcheltrip mit der Crew der Simplicity, welcher uns mit einer riesigen Zahl an Fischen und einer weiteren Schildkröte belohnte:Praslin
Nach 5 Tagen ging es weiter nach Praslin, wo wir für 8 Tage im Hide Away wohnten. Die Gastgeber waren absolut zuvorkommend und kümmerten sich liebevoll um uns, was sich unter anderem durch diverse frische Kokosnuss-Drinks bemerkbar machte. Auch die Strände von Praslin sind wunderschön, vor allem die Anse Lazio. Ein ganz besonderes Highlight war ein Schnorchel-Ausflug mit einem der großen Creole-Katamarane auf die Insel Curieuse, welche direkt vor Praslin gelagert ist. Bei Curieuse handelt es sich um ein Naturschutzgebiet, Curieuse Marine National Park, dem in dem eine der wenigen vollkommen frei lebenden Kolonien von Aldabra-Schildkröten existiert. Ein unvergessliches Erlebnis, nicht zuletzt auf Grund unseres fantastischen Tourguides Jimmy, der wie kein zweiter für die Flora und Fauna der Seychellen brennt. Um noch einen oben drauf zu setzen, hatten wir dann noch die Gelegenheit Baby-Schildkröten in der Aufzuchtstation der Giant Turtoise Farm zu bewundern und zu streicheln! Denn das lieben sie schon genau so wie die ganz Großen.Mahé
Die letzten zwei Tage unserer Hochzeitsreise verbrachten wir dann wieder auf Mahé, wo wir in der Coco Blanche wohnten und von der warmherzigsten aller Gastgeberinnen herzlichst empfangen wurden. Zum Schluss noch eine Anmerkung: Wie hier beschrieben ist die Natur der Seychellen ein absoluter Traum, der leider ganz akut vom steigenden Meeresspiegel bedroht ist. Unter anderem aus diesem Grund ist es definitiv eine Überlegung wert das CO2, welches durch die Flüge verursacht wird – knapp über 4 Tonnen pro Person, was bereits fast das Doppelte des umweltverträglichen Jahresbudgets eines Menschen ist – zu kompensieren, damit sich auch die folgenden Generationen noch an den Seychellen erfreuen können. In Anbetracht mehrerer Tausend Euro Reisekosten sind weniger als 100 Euro pro Person zur Kompensation des CO2 ein geringer Preis. Wir haben uns damals für eine Kompensation durch die atmosfair gGmbH entschieden, da diese bei Stiftung Warentest mit Abstand am besten abschneidet. Rein pro forma: Wir sind natürlich nicht mit der atmosfair gGmbH verbandelt und bekommen kein Geld oder eine andere Gegenleistung für diesen Hinweis. Vielen Dank, wenn Sie auch diesen letzten Abschnitt noch gelesen haben, auch wenn er sich vielleicht nach erhobenem Zeigefinger anhört. Wir wünschen Ihnen viel Spaß auf den Seychellen und eine gute Reise. Streicheln Sie so viele Schildkröten wie Sie können. Sie werden es vermissen.