Nachdem wir in den letzten zwei Jahren zwei Inseln auf den Malediven kennenlernen durften, viel es uns echt schwer, ein neues traumhaftes Urlaubsziel auszusuchen. Seychellen standen bei mir eigentlich immer mit den Malediven an erster Stelle, doch ich dachte, dass die Seychellen viel zu teuer sind. Mein Mann ist dann jedoch auf die Internetseite von Seyvillas aufmerksam geworden und so konnten wir uns doch einen neuen Traum erfüllen. Hier kann man sich die Unterkünfte und Inseln so zusammenstellen, dass es preislich passt. Einfach super!
Zu unserem Traumurlaub:
Wir waren insgesamt 12 Tage im Mai vor Ort, hatten auf 3 Inseln –La Digue, Praslin und Mahé – unsere Unterkünfte und haben mit zwei Ausflügen noch 4 weitere kleine Inseln sehen dürfen – Coco Island, Felicite, St. Pierre und Curieuse Island.
Als erstes waren wir auf La Digue in dem Gästehaus La Diguoise. Die großen Zimmer stehen in einem super gepflegten Garten mit eigenem Pool und einer Hausschildkröte. Die Gastmutter ist sehr freundlich und hat uns jeden Morgen – nach unserer Meinung – die leckersten Fruchtsäfte, die man sich vorstellen kann, selbst gepresst. Abends gab es eigens zubereitete kreolische Küche. Für uns als Nudel- und Pizzaliebhaber mal was ganz anderes – aber echt richtig lecker.
Diese Insel hat uns am besten gefallen. Sie ist sehr klein, ruhig und idyllisch. Es gibt nur kleine Straßen und die meisten Einheimischen und Touristen sind mit dem Fahrrad unterwegs.
Den ersten kompletten Tag wollten wir jedoch erstmal zu Fuß erkunden. Von unserer Unterkunft waren es nur ca. 2 km zum bekanntesten Strand der Seychellen – Anse Source d'Argent. Da wir relativ früh vor Ort waren, war noch nicht so viel los. Wir konnten viele traumhafte Fotos machen, wie man Sie sonst nur aus Zeitschriften oder dem Fernsehen kennt. Hier als kleiner Tipp: Wir sind komplett am Strand entlang gegangen und nicht durch den Park. Auch wenn nicht so beabsichtigt, haben wir so die Parkgebühr von ca. 10 Euro pro Person umgangen.
Zum Mittag hin wollen sich jedoch mehr Touristen von der tollen Fotokulisse begeistern lassen. Es ist nicht mit Mallorca zu vergleichen. Man liegt nicht wie Sardinen am Strand nebeneinander, jedoch ist es auch nicht menschenleer, wie man es von den Werbefotos kennt. Wir lieben menschenleere Strände – wie wir Sie auf den Malediven kennenlernen durften – daher sind wir leider sehr verwöhnt, muss man dazu sagen *lach*… Der Tag an sich war trotzdem total entspannend und super schön mit strahlendem Sonnenschein. Zum Nachmittag hin haben wir uns von der Fruita Canana Bar eine überteuerte Kokusnuss und ein leckeren Fruchtsaft gekauft. Das Feeling mit unseren Getränken auf den selbst gebauten Bänken und Tischen zu sitzen mit der atemberaubenden Kulisse ist jedoch unbezahlbar.
Am zweiten Tag haben wir über den Creole Travel Service einen Ausflug nach St. Pierre und Curieuse Island gebucht. Die Insel an sich sieht schon aus wie ein Paradies – klein, wild bewachsen, große tolle Felsen, umgeben von kristallklarem Wasser. St. Pierre soll eines der besten Schnorchelspots auf den Seychellen sein. Leider hatten wir wohl eine schlechte Zeit für den Ausflug gewählt. Ich musste nach wenigen Minuten schon wieder aus dem Wasser, da ich mit dem Plankton nicht klar kam. Es fühlte sich an, als ob man die ganze Zeit kleine Elektroschocks bekommen würde. Man hat die kleinen Tierchen/Pflanzen nicht gesehen, aber sobald es die Haut berührt hat, hat es stark gepikst. Bei mir hat es abends sogar noch sehr gebrannt und ich hatte viele kleine rote Stellen.
Danach ging es dann nach Curieuse Island. Wir hatten viel Zeit, um die tollen Riesenschildkröten zu beobachten und Selfies mit ihnen zu machen.
Der Inselrundgang war auch wirklich sehenswert. Von den Riesenschildkröten, Gehege von dem kleinsten und süßesten Nachwuchs der Schildkröten bis hin zu steilen Felstreppen, tollen Ausblicken über die Insel, langen Holzstegwegen über Skorpionfelder und den wunderschönen Stränden haben wir einiges sehen dürfen.
Was uns an dem Ausflug nicht gefallen hat: Uns wurde erzählt, dass wir nur ca. 10 Leute sind und es somit ein kleiner gemütlicher Exklusiv-Ausflug wird. Leider waren wir jedoch 60 - 80 Leute, sodass es unserer Meinung nach ein Massentourismus-Ausflug war, der zudem nicht gerade günstig war mit seinen 100 EUR pro Person. Das Barbecue war leider auch nicht für alle Personen ausreichend gewesen – die Salate und Soßen waren schon nach dem ersten Ansturm nicht mehr verfügbar.
Am letzten Tag auf La Digue haben wir die weitesten Teile der Insel mit dem Fahrrad erkundet. Als erstes sind wir zu der Grand Anse gefahren. Von dort aus haben wir dann eine Wanderung über die Petite Anse
zur Anse Cocos
gemacht. Die Wanderung ist für uns als Nicht-Wanderer purer Nervenkitzel gewesen. Zur Petite Anse gelangt man nur über eine steile Felswanderung. Da kommt der Puls ordentlich in Fahrt. Oben angekommen, hat man eine atemberaubende Aussicht auf die beiden Strände. Es macht auch einfach unglaublich Spaß durch die Trampelpfade zu laufen. Man weiß nicht, wo man genau hinmuss und man trifft so gut wie keine anderen Touristen. Aber irgendwann kommt man an den traumhaften und leeren Stränden an und kann sich da entspannen und relaxen. Der Weg von der Petite Anse zur Anse Cocos
war noch abenteuerlicher. Hier sind wir gefühlt durch den tiefsten Tropendschungel gelaufen und haben auf unser 20-30 minütigen Wanderung niemanden getroffen. Hier läuft man auf ca. 30 cm schmalen Pfaden und die Sträucher rechts und links sind teilweise über 1,5 m hoch. Es ist alles dicht bewachsen. Man weiß nicht, ob gleich irgendwelche Tiere auf einen zukommen oder was als nächstes passiert. Auch wenn man hier etwas Angst und Respekt hatte, war es mega aufregend und wunderschön. Man hört nichts außer der Natur. An der Anse Cocos
sind traumhafte Felsformationen zu sehen, strahlend türkises Wasser und weiße Sandstrände. Zudem war es menschenleer - wir haben nur 4 weitere Personen an dem ganzen Strand gezählt. Ein Traum!
Nachmittags sind wir dann in den Norden der Insel Richtung Anse Severe
gefahren. Auf dem Weg mussten wir einfach halten, da mitten auf der Straße eine Riesenschildkröte es sich gemütlich gemacht hatte. Es hat total Spaß gemacht, sie zu beobachten, zu füttern und zu streicheln. Das wurde natürlich alles per Kamera festgehalten.
Schildkröte auf der Straße
Die Anse Severe
kann man als Strand auch sehr empfehlen. Nicht zu groß, nicht überfüllt. Die Wellen sind nicht zu hoch, aber man kann sich schön hin und herschaukeln lassen und dabei einen wunderbaren Sonnenuntergang genießen.
Am nächsten Tag sind wir mit der Fähre Cat Cocos nach Praslin gebracht worden. Die Organisation durch Seyvillas hat super geklappt. Wir wurden von unserem Gasthaus auf La Digue per Taxi abgeholt und vom Hafen auf Praslin direkt abgeholt, um zum Hotel Acajou Beach Resort gebracht zu werden.
Das Acajou Beach Resort hat 4 Sterne und war für uns Luxus pur. Die Holzvillen sind super schön eingerichtet, sehen modern aus, unglaublich sauber und angenehm kühl durch die Klimaanlage. Der Balkon war zudem riesig und man konnte von dort auf den schön angelegten tropischen Garten und das traumhafte Meer blicken. Wir hatten HP gebucht. Das Frühstück war super. Der Küchenchef hat die Eier frisch zubereitet, wie man Sie gerne haben wollte. Beim Abendessen gab es jeden Abend ein anderes Motto, wie kreolisch, italienisch, mediterran usw. Da es Buffet gab, war für jeden etwas dabei. Der Nachtisch war schmackhaft in kleinen Schälchen angerichtet. Es gab z.B. Obstsalat ganz klein geschnitten oder Mousse Chocolate – wirklich lecker.
Die Küche hat uns sogar als Überraschung eine eigene kleine Torte anlässlich des Geburtstages meines Mannes geschenkt. Diese hat überragend geschmeckt und sah einfach fantastisch aus! Ein wahres Meisterwerk ☺
Das Hotel liegt an dem traumhaften Strand Anse Volbert (Cote d'Or). Wir hatten eine super Zeit erwischt. Es gab kein Seegras; nur feiner weißer Sandstrand und ruhiges flach abfallendes türkises Meer, soweit man gucken konnte. Zudem waren unglaublich wenige Touristen und Einheimische da. Und dass, obwohl es so ein unglaublich schöner und langer Strand – ca. 2,6 km – ist. Wir vermuten, dass es daran lag, weil es kaum Schattenplätze gibt. Für uns aber nicht schlimm, da wir am Hotel eigene Liegen und Sonnenschirme mit inklusive hatten.
Am nächsten Tag hatten wir uns Fahrräder ausgeliehen und sind Richtung Anse Lazio
gefahren. Wir mögen im Urlaub sehr gerne Fahrrad fahren, so sieht man von der schönen Landschaft viel mehr und kann überall mal anhalten – nur im Nachhinein betrachtet, würde ich es vielleicht auf Praslin nicht unbedingt weiter empfehlen. Praslin ist sehr bergig und teilweise geht es echt steil bergauf oder bergab mit Steigungen von 12%. So haben wir uns z.B. ca. 1 km vor der Anse Lazio
dazu entschieden, die Fahrräder vorher anzuschließen und zu Fuß weiter zu gehen. Zu Fuß war es auch sehr anstrengend; es ging den letzten Kilometer wirklich nur steil bergab. Mit dem Fahrrad später wieder bergauf zu fahren, hätten wir nicht geschafft. Unten angekommen, wurde die ganze Anstrengung jedoch belohnt – auch die Anse Lazio
ist ein wunderschöner Strand mit tollen Granitfelsen, großen Palmen, in dessen Schatten man sich ausruhen kann und türkisfarbenes Meer. Hier findet man jedoch mehr Touristen und Einheimische.
Am folgenden Tag hatten wir bei einem Einheimischen am Strand einen halbtägigen Schnorcheltrip zu den Inseln Coco Island und Felicete für 60 EUR pro Person gebucht. Bitte immer nach der Lizenz fragen, wir hatten vor Ort mitbekommen, dass ein Paar von einem Einheimischen nicht lizensierten Verkäufer übers Ohr gezogen wurde. Hier wurde von ihm ein Barbecue am Strand angeboten. Das Geld musste im Voraus bezahlt werden. Leider fand das Barbecue nie statt. Unser Einheimischer war allerdings super gut drauf, war mega freundlich und hat uns auch direkt seine Lizenz gezeigt. Sein Ausflug war nicht gerade günstig, aber wir würden ihn auf jeden Fall weiter empfehlen. Wir sind mit insgesamt 6 Gästen auf einem kleinen Speedboot gewesen. Allein die Fahrt zu den Inseln war ein unvergessliches Abenteuer – wie eine Achterbahnfahrt – nur ohne Anschnallgurt. Wir hatten super Wetter mit strahlenden Sonnenschein, jedoch sehr hohe Wellen. Durch diese ist der erfahrende Bootsfahrer mit rasender Geschwindigkeit gefahren, sodass das Boot ständig abgehoben ist. Wir wurden mit jedem Aufprall des Bootes auf dem Meer komplett nass gemacht und mussten uns an der Reling mit beiden Händen festhalten. Dennoch konnten wir nicht aushören zu schreien und lachen – es hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht. Für schwache Nerven und Menschen mit Rückenproblemen wäre das jedoch nix gewesen *lach*.
An den beiden Inseln wurden wir dann jeweils für ca. 1 Stunde im Wasser rausgelassen. Beide Inseln sind einfach ein Traum. Auf Coco Island sind wir ca. 30 m vor der Insel rausgelassen worden und sind dann Richtung Strand geschnorchelt, um auch das Innere der Insel zu erkunden. Nur da muss man schon gut klettern können. Da wir nur Badesachen anhatten, haben wir es dann gelassen. So haben wir nur an den kleinen Strandabschnitt gesehen, aber es war paradiesisch. Die schönen Felsen, das Meer und die Palmen –unglaublich schön. Felicete haben wir nur vom Wasser aus gesehen. Aber in dem türkisen Wasser mit etlichen bunten Fischen und den schönen Felstransformationen und Palmen konnte man es sehr gut aushalten.
Felicite Island
Den nächsten Tag haben wir an der Anse Georgette
verbracht. Auch ein Must-See auf Praslin. Wenig Menschen, super schöner weißer Strand mit Palmen und tollen Felsen an den Seiten. Hier gelangt man jedoch nur per Boot oder durch eine große Golf-Hotelanlage mit Wächter am Einlasstor. Uns wurde erzählt, dass man sich vorher unbedingt anmelden muss, da man ohne Anmeldung nicht reinkommt. Die Anmeldung hat in unserem Fall unser freundlicher Taxifahrer übernommen. Für die Taxifahrt vom Acajou dorthin haben wir 25 EUR gezahlt. Dafür ist er jedoch zwischendurch kurz für Fotos angehalten und hat uns nett von seinem Alltag und Leben auf Praslin erzählt. Zurück sind wir mit dem Bus gefahren. Busfahren ist einfach unglaublich günstig – eine Rupie pro Fahrt – egal wie weit. Nur man muss etwas Geduld haben, da sich an die Fahrpläne leider nicht so gehalten wird.
Den letzten Tag auf Praslin haben wir entspannt am Hoteltraumstrand verbracht. Der Transfer von Praslin nach Mahe hat reibungslos geklappt. Unsere letzte Unterkunft hieß Villa Caballero
an der Ostküste (Turtle Bay). Super schöne luxuriöse Unterkunft und super liebe Herbergsmutter. Die Wohnung bestand aus Schlaf- und Wohnbereich, Bad und Küche. Jedoch durfte man die Terrasse mit mega gemütlichen Sofas, Liegen und den Pool in dem grünen Garten mitbenutzen. Hier konnten wir dann auch das Wlan nutzen. Zum Strand waren es auch nur 5 Minuten zu Fuss. Jedoch war zu unserer Reisezeit sehr viel Seegras, sodass es uns nicht so angesprochen hat. Direkt an dem Strand verläuft auch die Hauptstraße, sodass es hier etwas lauter ist. Hier findet man am Strand eher Einheimische, die am Abend auch mal ausgelassen dort gefeiert haben.
Am vorletzten Tag haben wir eine Tour mit dem Bus zur Beau Vallon
gemacht. Wir hatten gehört, dass dies einer der schönsten Strände sein soll. Das konnten wir aber so gar nicht unterschreiben. Es gibt zwar einen langen Strand, jedoch gibt es etliche Hotels und Unterkünfte in der Nähe. Somit sind auch sehr viele Touristen zu finden. Zudem verbringen hier die Einheimischen ihre freie Zeit mit der Familie. Es gibt etliche Angebote für Wassersportarten und zum Essen. Jedoch ist der Strand nicht so weiß und die bekannten Felsen findet man hier auch nicht.
Am letzten Tag haben wir dann noch die Anse Intendance
mit dem Bus besucht. Diesen Strand sollte man sich unserer Meinung nach auf keinen Fall entgehen lassen. Es gibt nur ein Hotel in der Nähe und daher ist dort wohl auch so wenig los. Für Familien ist es ebenso eher ungeeignet, da hier unglaublich große und starke Wellen waren. Es ist wie bei vielen Stränden auf den Seychellen wieder eine Bilderbuchkulisse aufzufinden. Weißer Puderzuckerstrand, tolle Granitfelsen und türkisblauen Meer in etlichen schönen Farbtönen. Mein Mann hat sich in die Wellen getraut und hatte mächtig Spaß. Ich wurde direkt am Anfang von einer großen Welle unter Wasser gezogen, obwohl ich nur Knietief im Meer stand. Danach hatte ich erstmal genug und hab mir das Spektakel nur noch von meinem Schattenplatz unter den tollen Palmen angesehen. Als Tipp: Hier fahren nicht oft Busse. Unbedingt rechtzeitig an der Haltestelle sein. Der letzte Bus sollte nachmittags fahren; ich glaub gegen 16 Uhr. Wir sind extra frühzeitig gegen 15 Uhr vom Strand Richtung Haltestelle gelaufen, weil wir nicht mehr wussten, wie lange wir da hin brauchten. Der letzte Bus kam über 30 Minuten zu früh! Mit Taxi wäre dies sehr teuer geworden…
Anse Intendance
Insgesamt würden wir Mahe jedoch nicht unbedingt empfehlen. Mahe ist eine Arbeiterinsel und somit gibt es mehr Menschen, mehr Autos, mehr Hektik.
Alles in allem war es jedoch ein unglaublicher Urlaub. Super Organisation durch Seyvillas und die schönsten Strände, die man sich so vorstellen kann. Wir würden nochmal wieder kommen und dann noch ein paar Tage mehr auf La Digue verbringen. Und Ausflüge würden wir vor Ort bei den Einheimischen buchen.
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