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3 Inseln + 3 Wochen + 3 Personen = 1 erfüllter Traum

Vorwort

Wenn man, wie wir - Bernd, Anja und Sohn Tom (5 Jahre) - alles andere als Strand-Pool-Hotel-Buffet-Urlauber ist, sondern eher abenteuerlustiger Reisende, klingen die Seychellen zuerst sicher nicht als ein „Must-Go“-Reiseziel. ABER sobald man sich ein wenig genauer mit dieser zauberhaften Inselgruppe im Indischen Ozean befasst, wird schnell klar, das Land bietet so viel mehr als türkisblaues Meer, puderweiße Strände und Palmen!

Dementsprechend groß war unsere Vorfreude, nachdem wir uns nicht zuletzt mit Hilfe der umfassenden und detaillierten Informationen von seyvillas.com eine 3-wöchige Inselhopping-Tour mit schicken Unterkünften zusammengestellt hatten.

Praslin

Der Beginn unserer Reise führt uns nach einem Nachtflug von Frankfurt via Abu Dhabi zunächst nach Victoria/Mahé. Auf dem kleinsten internationalen Flughafen, den ich bisher kennengelernt habe angekommen, hatten wir ein wenig Zeit, den ersten Cappuccino zu genießen und uns an das tropische Klima mit seiner für uns extrem hohen Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen. Zugegeben, die Anreise ist lang und anstrengend. Und genau das lässt uns allen ebenfalls direkt Weiterreisenden unbedingt empfehlen, wenn möglich den kleinen Air Seychelles Mini-Flieger nach Praslin zu nutzen. In ca. 15 Minuten ist man auf der zweitgrößten Insel des Archipels (statt alternativ einer 2-stündigen, dank ordentlichem Wellengang gern einmal etwas unruhigen Fährfahrt).

Manch einer mag das sogar genießen: Max. 10 Passagiere, freie Sicht ins offene Cockpit, in dem noch „richtig“ geflogen werden musste – Fußpedale, analoge Instrumente, Schalthebel… Es war wahnsinnig laut, eng und für Flugangsthasen wie mich direkt mit der Anreise das erste Abenteuer. Wie bei jeder Reise ist auch auf den Seychellen ein Mietwagen für uns „Pflicht“. Schließlich wollen wir auch Land und Leute sehen. Klar, der Linksverkehr erfordert erst einmal ziemlich Konzentration, insbesondere da die Straßenränder tatsächlich wie überall beschrieben, plötzlich und meist ohne Markierung steil abfallen.

Das ist an manchen Stellen bestimmt ein Meter oder mehr – definitiv schlecht für Auto UND Insassen. Aber es fahren (außerhalb von Victoria) so wenige Autos und die meist sehr entspannt (bis auf die Busse), dass das alles gar kein Problem ist.

Unsere Unterkunft auf Praslin war das Cote d'Or Footprints an der Anse Volbert (Cote d'Or). Eine relativ neue, kleine Anlage mit mehreren Selbstversorger-Appartements im Bungalowstil, unmittelbar am traumhaften langen, weißen Sandstrand gelegen und sogar mit eigenem kleinem Pool. Sehr gepflegt, nett geführt und absolut empfehlenswert, da man für einen angemessenen Betrag eine TOP Leistung bekommt (u.a. gratis Kajaks zum Leihen). Kleine Supermärkte, Restaurants/Take Aways sowie diverse Dienstleister (Bootstouren, Tauchcenter) sind in fußläufiger Nähe. Unser Lieblingsrestaurant war das Da Luca (echter Italiener inkl. Eisdiele).

Côte d´Or Footprints direkt am StrandCôte d´Or Footprints direkt am Strand Highlight für unseren Sohn war neben dem Strand u.a. der Pool – in dem fand man nämlich früh morgens (und Familien mit Kindern sind auch im Urlaub IMMER frühmorgens wach ????), sogar zahlreiche rote, NICHT kleine Krebse, die sich wohl, angezogen von der Beleuchtung am Abend, nachts hierein „verirrt“ hatten.

Definitiv empfehlenswert ist ein Bootsausflug zur Schildkröteninsel Curieuse (wir haben und bei David & Team von surfari Tours sehr wohl gefühlt), meist verbunden mit einem Schnorchelstopp vor St. Pierre, dem ikonischen kleinen Inselchen, das für Viele für die Seychellen schlechthin steht und demzufolge oft entsprechendes Werbematerial ziert.

Pirateninsel St. PierrePirateninsel St. Pierre
Streicheleinheiten für 100-JährigeStreicheleinheiten für 100-Jährige
Die Riesenturtels sind absolut faszinierend und durch den tatsächlichen Kontakt, z.B. füttern, streicheln am Hals, ein tolles Erlebnis auch für Kinder. Nach einer kurzen Wanderung über die Insel wurden wir bei einem BBQ sympathisch und sehr lecker bekocht. Den Abschluss des Tages bildetet dann ein Schnorchelstopp vor St. Pierre, das wie eine Pirateninsel ca. 1,6 km vor der Küste von Côte d`Or liegt. Da kann man sich auf einem kleinen Boot, das von relativer unruhiger See hin und her und her und hin geschaukelt wird, (so dass schnorcheln für 5-Jährige leider ungeeignet war), tolle Geschichten ausdenken.

Natürlich hat Praslin neben unserem „Hausstrand“ noch etliche Traumstrände mehr zu bieten. Unsere Favoriten waren daher Anse Volbert (Cote d'Or), Anse Lazio (ein Traum!) und natürlich auch Anse Georgette (leider trotz eher wechselhaftem Wetter vergleichsweise gut besucht). Für letzteren muss man sich einige Tage vorher beim Resort Constance Lemuria anmelden, da lediglich ein Kontingent für Nicht-Gäste vergeben wird.

Anse Lazio, PraslinAnse Lazio, Praslin
Kindertraum Anse LazioKindertraum Anse Lazio
Schnorchelspaß an der Anse LazioSchnorchelspaß an der Anse Lazio
Einen Besuch im berühmten Vallée de Mai oder auch im wohl nicht minder beeindruckenden Park Fond Ferdinand haben wir aufgrund des teils schlechten Wetters leider nicht mehr geschafft.

Mit der Fähre ging es nach 6 Tagen, den ersten gefühlt 100 Mücken- und Sandfly-Bissen, Kontakt mit einer Feuerqualle, gaaaanz viel warmen Meerwasser, Regen, Sonne und Wellen weiter nach La Digue.


La Digue

Rückblickend unser Reisehighlight! Hier hat einfach alles gepasst und unsere Erwartungen, so wir denn tatsächlich welche hatten, übertroffen. Unterkunft, Fahrräder, Landschaft, Strände, Essen, Tauchen, Wetter, Fotomotive (Bernd ist Fotograf)…

Obwohl nur eine kurze Fährfahrt entfernt, erscheint La Digue uns von Anfang an ganz anders, irgendwie „karibischer“, entschleunigter, grüner, familiärer. Nur empfehlen können wir die Villen und Appartements des Domaine Les Rochers mitten in einem super gepflegten tropischen Garten, in dem Paula und Costas, die Gastgeber, auch selbst mit ihren beiden Kindern und Hunden leben. Das Ambiente, die Herzlichkeit und der Service sind wirklich einmalig! Wir haben uns sofort willkommen und super wohl gefühlt.

Garten des Domaine les RochersGarten des Domaine les Rochers Das kleine Paradies liegt in einer kleinen Seitenstraße des Ortsteils La Passe und ist somit orts- und strandnah, erst recht, wenn man - eigentlich (fast) Pflicht auf La Digue - ein Fahrrad für die Dauer des Aufenthalts mietet. Das macht unabhängig und flexibel. Auch hier hatten wir Glück, die durch Costas vermittelten Räder waren toll und unser Sohn hat sogar ein nagelneues Kindermountainbike bekommen! Zum ersten Mal mit Gangschaltung – er war so stolz!

„Verkehr“ auf La Digue„Verkehr“ auf La Digue
„Hauptstraße“ beim Anse Sévère„Hauptstraße“ beim Anse Sévère
Per Drahtesel waren wir also in nullkommanichts beim Lieblings-Takeaway Mi Mums (in dem auch die Einheimischen essen, was immer ein gutes Zeichen ist), am Hafen, an einem der tollen Strände oder im Union Estate Park, von dem aus man an die vielfach bekannten Strände rund um den Anse Source d'Argent kommt.

Anse Source d´Argent, La DigueAnse Source d´Argent, La Digue
Granit - Palmen - Sand - Meer: Anse Source d´ArgentGranit - Palmen - Sand - Meer: Anse Source d´Argent
Anse Source d´Argent von obenAnse Source d´Argent von oben Auch einen Ausflug wert ist das kleine Naturreservat Veuve Reserve (leider ab diesem Sommer nicht mehr kostenlos). Fotografen wie Bernd können den Paradise Fly Catcher (seltener Vogel) suchen, Tom und ich begannen einen Wettbewerb, wer die meisten (wirklich riesigen, aber harmlosen) Tausendfüßler entdeckt.

Mit Kind durchaus eine machbare Halbtagestour war für uns auch der Besuch der Anse Cocos im Osten der Insel. Dank besagter Gangschaltung am neuen Kindermountainbike (und zum Glück auch an den Erwachsenenrädern), war der Weg durchs grüne, dschungelmäßig anmutende Auf und Ab zwar durchaus herausfordernd (nie vergessen: die wirklich hohe Luftfeuchtigkeit von > 80 % macht es meist nochmal anstrengender), aber machbar.

Und belohnt wird man natürlich immer wieder mit sagenhafter Natur, netten Menschen und viel frischem Obst, meist als Smoothies, am Wegesrand. Grand Anse und Petite Anse stimmen schonmal perfekt ein: felsengesäumte Sandstrände und türkisblaue Wellen, die an den Strand rauschen. Schlägt man sich von hier aus mit entsprechendem Schuhwerk noch etwas weiter durchs Dickicht und folgt dem kleinen Trampelpfad über den nächsten Hügel hinweg, empfängt einen die etwas kleinere Bucht, nicht minder traumhaft, an deren Ende sich ein bezaubernder Naturpool bildet, den wir spät nachmittags ganz für uns allein hatten!

Naturpool der Anse CocosNaturpool der Anse Cocos Klares warmes Wasser, das seicht dahinplätschert, umringt von tollen Felsen, lassen uns hier so viele bunte Fische und sogar einen kleinen Riffhai erschnorcheln. Die Unterwasserwelt dieses Örtchens hat uns und unseren Sohn völlig fasziniert und auf dem ganzen Rückweg zu Fuß und mit dem Rad zum Glück für sehr kurzweilige und ablenkende Gespräche gesorgt.

Abends haben wir uns zum Sonnenuntergang- und Fische-gucken ab und zu an die Anse La Réunion geschlichen. „Geschlichen“, weil dieser schöne Strand eigentlich vor der (teuren) La Digue Island Lodge liegt. Aber da die Strände per Gesetz für Alle zugänglich sein sollten war das in der Tat kein Problem. Und gegen einen Cocktail dort nach einem schönen Sonnenuntergang sprach ja nichts – eine win-win-Situation…

Sunset an der Anse La RéunionSunset an der Anse La Réunion
Neugierige Fische an der Anse La RéunionNeugierige Fische an der Anse La Réunion
Anse La Réunion frühmorgensAnse La Réunion frühmorgens Natürlich besucht man die Seychellen nicht, ohne zu tauchen! 5-Jährige sind dafür, sehr zum Leidwesen unseres Nachwuchses, noch zu jung. ABER auf La Digue gibt es Anbieter (Trek Divers: absolut empfehlenswert, meint Bernd, der ja auch die Betreuung unter Wasser beurteilen kann), die neben den Tauchern auf ihrem großen Katamaran manchmal (kostenlos!) Begleitpassagiere aufnehmen. Hurra! So konnten wir Papa und andere Froschmänner/-frauen begleiten und einen tollen Tag auf einem wahnsinnig schaukelnden, coolen Boot vor La Digue und weiteren kleinen Inselchen verbringen. Trotz wirklich hoher Wellen haben wir bei Sonnenschein die Bootsatmosphäre sehr genossen und sogar von Bord aus Wasserschildkröten gesehen! (Bei Bedarf die Pillen gegen Reiseübelkeit mit- bzw. vorher einnehmen!)

Der Abschied von La Digue fiel uns wirklich schwer. Dass das Wetter zu dem Zeitpunkt auch noch gigantisch phantastisch war, sich die Insel nochmals in sagenhafter Farbenpracht zeigte, das Meer leuchtete und der Strand glitzerte, ließ direkt etwas Wehmut aufkommen!

Hafen von La DigueHafen von La Digue

Mahé

Aber zum Glück ging es noch nicht nach Hause, sondern für unsere letzte Woche stand ja noch die Hauptinsel Mahé auf dem Programm. Bei der Reiseplanung hatte ich mir sozusagen als „krönenden Abschluss“ noch ein bisschen mehr Exklusivität gewünscht. Wenn ich ehrlich bin, empfand ich die aber bereits auf den beiden Inseln davor, so dass es das tolle, riesige Hotel/Resort fast gar nicht „gebraucht“ hätte. Trotzdem haben wir die Zeit im Constance Ephelia Seychelles natürlich auch sehr genossen: tolles Essen, mehrere Pools, zwei wirklich vielseitig nutzbare Buchten mit weichem, weißem Sand, der flach ins türkisblaue Meer abfiel, Tretboote, ein vorgelagertes Riff…

Nordstrand des Constance EpheliaNordstrand des Constance Ephelia
Constance Ephelia (Gartenanlage)Constance Ephelia (Gartenanlage)
Constance Ephelia (Hauptgebäude)Constance Ephelia (Hauptgebäude)
Das Resort liegt recht abseits im Nordwesten der Insel, ein Mietwagen ist somit wichtig, wenn man das Resort auch mal verlassen will. Trotz bzw. wegen der Abgeschiedenheit ist die Lage in einem Naturreservat inkl. Lagune ein Traum.

Baie TernayBaie Ternay
Boote an der Baie TernayBoote an der Baie Ternay
Cap Ternay mit Constance EpheliaCap Ternay mit Constance Ephelia
Für Tom als alleinreisendes Kind mit Eltern war sicher der Kidsclub ein Highlight. Er hat es trotz Sprachunterschieden sehr genossen, mit anderen Kindern Zeit zu verbringen und angeleitet mit verschiedensten Aktivitäten unterhalten zu werden. Die Kids waren Tennis spielen, hatten eine Piratenparty, haben T-Shirts gestaltet... Alles sehr liebevoll gemacht und da wir nahezu außerhalb jeglicher Ferienzeiten dort waren, hatte er mit nur wenigen anderen Kids quasi eine 1:1-Betreuung. Da kostete es manchmal etwas Überzeugungskraft, ihn für Familiennachmittage am Pool oder Meer zu begeistern.

Bernd hat auf Mahé seinen AOWD-Tauchschein vollendet, den er auf La Digue begonnen hatte. Die Übergabe zwischen den beiden Tauchcentern (Mahé Süden beim Kempinski Resort: Dive Resort Seychelles) hat problemlos geklappt. Insgesamt hat ihm das Tauchen bei La Digue besser gefallen, auch wegen des tollen Katamarans und den damit verbundenen Annehmlichkeiten. Die Unterwasserwelt war bei beiden Inseln faszinierend, wenngleich er über die vielen, abgestorbenen Korallen doch recht erschrocken und betrübt war.

Damit der Mietwagen nicht nur für die Transfers sowie die Fahrten zum Tauchen genutzt wurde hat Bernd noch einige Strände im Süden der Insel alleine besucht: Anse Royale und Anse Forbans auf der Ostseite sowie die schöne Baie Lazare. Außerdem hatte wohl sein „Fotofinger“ gejuckt. Wenn ich seinen begeisterten Schilderungen Glauben schenken mag, haben wir im Hotel Gebliebenen wohl was verpasst: menschenleere, weiße Strände, türkisblaues Meer, schräge Palmen – nicht nur „photographer’s paradise“!

Anse Royale, MahéAnse Royale, Mahé
Anse Forbans, MahéAnse Forbans, Mahé
Insgesamt muss ich zugegeben, dass wir Mahé (dieses Mal) noch nicht ganz gerecht wurden. Wir haben mehrheitlich die Annehmlichkeiten der Hotelanlage genutzt und eigentlich viel zu wenig der größten Insel erkundet. ABER: So haben wir den perfekten Anlass, noch einmal wiederzukommen! Beim Abflug hieß es daher von uns auch bewusst: AUF WIEDERSEHEN, Seychellen! - Dann aber ohne (teures) Resort, sondern nur mit schönen, neuen Selbstversorger-Appartements bzw. netten Guest Houses (inkl. Anschluss zu einheimischen Gastgebern).

Mehr Fotos gibt es auf der Website von Bernd www.magicmoments.eu zu sehen.
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