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Traumurlaub mal drei

Mahé

Unser Flug mit Ethiopian Airlines war insgesamt in Ordnung, allerdings nicht mit Fluggesellschaften wie Emirates oder Qatar vergleichbar. Auf den Zwischenstopp in Addis Abeba hätten wir aber alle gerne verzichtet – tatsächlich einer der schlechtesten Airports auf denen wir bisher zwischenlanden mussten.

Gegen halb 4 sind wir dann trotz allem pünktlich auf Mahé gelandet. Schon der Flughafen lies erahnen, mit welcher Größenordnung man es auf der Insel zu tun bekommen würde. Die Passkontrolle war lässig und innerhalb kürzester Zeit hatten wir unsere Koffer und unseren Mietwagen, den wir bereits von Deutschland aus gebucht hatten.

Da auf den Seychellen Linksverkehr herrscht, benötigt man 1-2 Minuten um sich umzustellen. Insgesamt ist das Autofahren auf den Seychellen aber überhaupt kein Problem, der Verkehr ist sehr gemäßigt. Lediglich zur Rush-Hour in den Morgenstunden ist rund um den Flughafen und der Hauptstadt Victoria etwas mehr Verkehr. Aufpassen sollte man auch auf die recht hohen Abwasserrinnen rechts und links der Fahrbahn, da diese keine Abdeckungen haben und man somit recht leicht seinen Mietwagen „versenken“ kann.

Innerhalb kürzester Zeit waren wir in unserer Unterkunft, der Villa La Mer am Pointe au Sel. Die sehr freundliche (Deutsch sprechende) Vermieterin war bereits vor Ort, zeigte uns die saubere und sehr gepflegte Unterkunft und versorgte uns mit Insider-Informationen über die besten Strände der Insel etc. Mit Abstand am tollsten war der große Balkon mit direktem Blick aufs Meer, auf dem man herrlich Frühstücken und zum Meeresrauschen abendessen konnte.

Wir haben dann nur noch ausgepackt, sind ein paar Meter an unserem menschenleeren Hausstrand entlang geschlendert und haben uns beim TakeAway um die Ecke mit kreolischer Hausmannskost versorgt. Sehr lecker und zu einem unschlagbar günstigen Preis. Eine sehr gute Alternative zu den teilweise wirklich sehr teuren Restaurants auf den Seychellen.

Sonnenaufgang vor unserer Villa La MerSonnenaufgang vor unserer Villa La Mer Da die Villa mit einer vollständigen (wenn auch kleinen) Küche ausgestattet war, setzten wir die 6 Tage unseres Aufenthalts dort praktisch voll auf Selbstversorgung. Es gab mehrere kleine Läden in unmittelbarer Nähe. Wir waren meistens im Supermarkt "Kumar & Kumar" um die Ecke, der zwar nicht mit europäischen Supermärkten zu vergleichen ist, aber immerhin alle grundlegenden Dinge, wie Eier, Obst, Butter, Marmelade etc., führte. Lediglich bei Wurst und Brot musste man Abstriche machen, da diese teilweise gar nicht oder nur in geringer Auswahl zur Verfügung standen.

Die nächsten Tage hatten wir versucht so viel wie möglich von der Insel zu sehen und pro Tag nie nur einen Strand zu besuchen. Wir waren unter anderem am Fairyland-Beach, der Anse Royale, der Anse Forbans, der Anse Takamaka, der Anse Goulettes, der Anse Barbados und dem Carana Beach.

Anse ForbansAnse Forbans Letzterer war ein Tipp unserer Vermieterin. Die Bucht war wirklich Spitze, vor allem für Menschen, die auf ordentliche Wellen und Action stehen. Der Strand ist kostenlos und frei zugänglich, auch wenn die Schranke und das Wärterhäuschen des dortigen Spitzenhotels etwas anderes vermuten lassen. Lediglich die Parkmöglichkeiten sind sehr eingeschränkt.

Sehr zu empfehlen sind die Cocktails des Restaurants (wenn auch nicht ganz billig) und der Besuch der dortigen Toiletten. Hier darf man durchaus von gelungener Architektur sprechen, die sich im wahrsten Sinne des Wortes, in die Landschaft integriert.

Carana BayCarana Bay Praktisch alle Strände auf Mahé, die wir besucht haben, können wir uneingeschränkt empfehlen. Was so ziemlich die größte Überraschung für uns war, war die geringe bis gar nicht vorhandene Anzahl an Touristen. Wo auf der Erde bekommt man noch absolute Bilderbuch-Traumstrände (fast) vollständig für sich alleine?

Ein kleines Highlight war der Besuch der Anse Capucins, ganz im Süden der Insel. Die Bucht war noch ein Tipp unserer Vormieter, die Anfahrt dorthin, wie angekündigt, jedoch nicht ganz einfach. Sobald man die gut ausgebaute Ringstraße verließ, war es nicht mehr viel mehr als ein Feldweg. Den Rest des Weges mussten wir quer durch den Dschungel zu Fuß laufen. Aber es lohnte sich – und wir waren tatsächlich die einzigen Personen am Strand. Lediglich das Baden war etwas schwierig, da die Brandung in dieser Bucht sehr stark war.

Natürlich statteten wir auch der Hauptstadt Victoria einen Besuch ab. Victoria ist fußläufig sehr gut zu erkunden und praktisch alle Sehenswürdigkeiten sind gut erreichbar. Wir waren bereits früh morgens vor Ort, weil wir in erster Linie den dortigen Sir Selwyn Clarc Market besuchen wollten. Dort gönnten wir uns einen riesigen Red-Snapper, der für die Zubereitung frisch vor Ort ausgenommen und entschuppt wurde. Auch mit frischem Gemüse und Obst konnte man sich eindecken, genauso wie Gewürzen, Blumen, Souveniers etc.

Da das Wetter an diesem Tage nicht so toll war (der einzige Regentag während unserer gesamten Reise), sind wir noch auf den Morne Blanc gewandert. Obwohl am dortigen Aussichtspunkt aufgrund des Wetters nicht viel zu sehen war, hatte sich die Wanderung trotzdem gelohnt. Der Regenwald hatte durch den vielen Nebel etwas sehr mystisches. Der Weg bis ganz nach oben (wir hatten an der Seychelles Tea & Coffee Company-Plantage geparkt und sind von dort aus los gewandert) ist zwar nicht allzu schwierig, man sollte jedoch über eine gewisse sportliche Kondition verfügen, da es einige Höhenmeter zu überwinden gibt.

Auf dem Weg zum View Point des Morne BlancAuf dem Weg zum View Point des Morne Blanc Am letzten Tag bepackten wir unseren Mietwagen (Renault Duster – für 4 Personen mit Gepäck gerade ausreichend) und machten uns auf den Weg Richtung Hafen in Victoria. Die Formalitäten sowie das einchecken des Gepäcks waren schnell erledigt, und so konnten wir nach kurzer Wartezeit auch schon die Fähre „Cat Coco“ betreten. Den Mietwagen konnten wir ganz einfach am Hafengelände stehen lassen – insgesamt alles sehr unkompliziert.

Praslin

Die Überfahrt auf die Insel Praslin dauerte ca. 1,15 Stunde und war aufgrund des schlechten Wetters ziemlich rau. Wir hatten Upper Deck gebucht, um etwas mehr von den umliegenden Inseln etc. sehen zu können. Allerdings war mir und vielen anderen Gästen auf der Fähre so schlecht, dass ich mich nur darauf konzentrieren konnte, mich nicht zu übergeben.

Auch für Praslin hatten wir uns vorab einen Mietwagen gebucht, den wir direkt am Hafen in Empfang nehmen konnten. Diesmal allerdings einen Kleinwagen, sodass wir zweimal zwischen Hafen und Unterkunft pendeln mussten. Da die Insel aber sehr klein ist und der Weg zu unserem Appartement Hirondelle gerade einmal 10 Minuten betrug, war dies kein Problem. Wir hatten die dortige Loft-Wohnung im Obergeschoss, die über 2 getrennte Schlafzimmer mit eigenem Bad, sowie eine großzügige Küche und Balkon mit Blick aufs Meer verfügte. Die perfekte Unterkunft für 4 tolle Tage.

Da einer der Traumstrände Pralins, die Anse Volbert (Cote D`Or) direkt vor unserer Haustüre lag, ließen wir es langsam angehen und legten uns erst einmal dort an den Strand. Direkt der Anse Volbert vorgelagert, liegt die winzige Insel Ile St. Pierre, sowie etwas weiter nord-westlich die Insel Curieuse, die für Ihre Riesenschildkröten bekannt ist.

Da wir beide sehen wollten, vereinbarten wir noch am Abend unserer Ankunft auf der Insel eine Tour für den nächsten Tag, bei einem der vielen Anbieter am Strand (55€ inkl. BBQ auf Curieuse + 200 Rupien Landungsgebühr). Die Tour startete morgens um 10:00 Uhr mit dem Besuch von Curieuse, wo man zuerst am Besucher-Zentrum abgesetzt wird und die dort freilebenden Riesenschildkröten beobachten und füttern konnte. Über einen Trampelpfad und mehrere Holzstege die durch die dortigen Mangroven führen, gelangte man dann auf die andere Seite der Insel, wo man das BBQ serviert bekam und im Wasser der „chillen“ durfte.

Selfie mit RiesenschildkötenSelfie mit Riesenschildköten Weiter ging es zur Ile St. Pierre, die wirklich winzig ist und nur einige wenige Palmen und Eidechsen beheimatet, dafür aber über einen recht ordentlichen Fischreichtum verfügt. Nach einer dreiviertel Stunde Schnorcheln ging´s zurück Richtung Strand.

Für unseren nächsten Tag hatten wir schon wieder Action auf dem Programm stehen, da wir schon aus Deutschland eine Tour mit Mario vereinbart hatten, einem Schweizer der bereits seit 20 Jahren auf Praslin lebt und dort Ganztags-Touren anbietet. So konnten wir über kurzem Wege (genauer gesagt dem Golf Platz des Lemuria Resorts) zur Anse Georgette laufen und mussten nicht den sehr viel längeren und beschwerlicheren Wanderweg, der um den Golfplatz herum führt, wählen. Egal wie – es wäre den Weg so oder so Wert gewesen. Die Anse Georgette war unser absoluter Highlight-Strand auf Praslin und aufgrund der versteckten Lage menschenleer. Türkisfarbenes Wasser, weißer, breiter Puderzucker-Sandstrand, eingerahmt von Granitfelsen zu beiden Seiten – PERFEKT!

Anse GeorgetteAnse Georgette Weitere Stopps waren die Anse Lazio (ebenfalls ein Traumstrand, aber deutlich voller) sowie der Besuch des Fond Ferdinand Parks. Dieser beheimatet, wie das Vallée de Mai viele Coco de Mer Palmen und auch sämtliche andere auf Praslin vorkommenden Pflanzenarten, Früchte und Gewürze. Der Unterschied besteht darin, dass der Fond Ferdinand Park so gut wie keinem Touristen bekannt und dementsprechend leer ist. Davon abgesehen mussten wir nur einen Bruchteil dessen bezahlen, was uns der Eintritt beim Vallée de Mai gekostet hätte.

Flora und Fauna im Found Ferdinand ParkFlora und Fauna im Found Ferdinand Park Anse LazioAnse Lazio Die Versorgung auf Praslin gestaltete sich für uns ebenso einfach, wie auf Mahé, da sich der nächste Supermarkt in fußläufiger Entfernung befand, ebenso wie ein stets gut besuchter TakeAway-Stand. Wer wollte, konnte aber auch im Hotel Frühstücken (was immer sehr lecker aussah) oder abends in einem der vielen Restaurants in der Nähe etwas essen gehen. Wir können das „Laurier“ empfehlen, wo wir das Buffet genießen durften (ca. 30€ pro Person). Es gab alles was das Herz begehrt, von Fisch über Hühnchen bis hin zu Beef. Die Qualität war sehr gut und das Restaurant entsprechend voll, eine vorherige Reservierung ist daher zu empfehlen.

Dank unseres Mietwagens waren wir flexibel und fuhren abends zum Aussichtspunkt „Zimbabwe“ von wo man einen tollen Blick über die Insel und den Sonnenuntergang hatte. Allerdings sollte erwähnt sein, dass die Anfahrt dorthin sehr steil ist - Für deutsche Straßenverhältnisse undenkbar. Unser kleiner Hyundai I10 hatte schwer zu kämpfen.

Nach 4 Tagen hieß es dann wieder Koffer packen und weiter ging es mit der Fähre in weniger als 20 Minuten auf die Insel La Digue.

La Digue

Auf La Digue schnappten wir uns direkt am Hafen ein Taxi und ließen uns für 200 Rupien zu unserer letzten Unterkunft, der Villa „Pasyon“ fahren. Die Villa war riesig, und bietet bis zu 10 Personen Platz, wird aber auch an kleinere Gruppen vermietet. Die sehr freundliche Vermieterin wohnte mit auf dem Grundstück und war jederzeit für Fragen verfügbar. Das Frühstück wurde jeden Morgen frisch von Ihr zubereitet (leckere Pancakes, Omlettes, frische Früchte etc.) und uns ins Wohnzimmer gebracht. Zum Hausinventar gehörten sogar noch 2 Riesenschildkröten, die sich im Garten um die richtige Graslänge kümmerten.

Um die Insel erkunden zu können, hatte uns die Vermieterin Fahrräder zur Verfügung gestellt (ca. 8€ / Tag), mit denen man an praktisch jeden Punkt der Insel gelangte. Wir waren unter anderem an der Grand Anse und der Petite Anse (beide sehr rau gewesen und etwas gefährlich zum Baden), sowie der Anse Cocos, zu der man über einen etwas längeren Trampelpfad gelangte. Insgesamt hat es uns hier aber nicht ganz so gut gefallen, aber wahrscheinlich waren wir einfach schon zu sehr verwöhnt von all den anderen tollen Stränden, die wir bis dahin gesehen hatten.

Ein absolutes MUSS ist der berühmte Postkarten-Strand Anse Source d`Argent, der in einem Park liegt (Eintritt ca. 100 Rupien). Dieser beheimatet zusätzlich noch einen Friedhof mit den ältesten Siedlern La Digues, alte Kopramühlen, ein Gehege für Riesenschildkröten, Vanilleplantagen etc. Spätestens hier ist es dann allerdings vorbei mit „menschenleerem Strand“. Wer leere Strände fotografieren will, muss sehr früh dort sein (9:00-9:30), da spätestens gegen 10:00 Uhr der „Run“ auf den schönsten Strand der Welt beginnt. Trotz aller Touristen war es immer noch ein Traumstrand und unser Highlight für La Digue.

Anse Source d´ArgentAnse Source d´Argent Anse Source d´ArgentAnse Source d´Argent Ganz im Norden besuchten wir die beiden Strände Anse Servere sowie die Anse Patates. Beides sehr schöne Strände und unsere „Schnorchel-Hot-Spots“ auf La Digue. Allerdings ist die Ebbe hier sehr ausgeprägt, was das Schnorcheln nicht unbedingt vereinfachte (Wasserschuhe sind auf jeden Fall empfehlenswert).

Am Strand wurden wir dann von einem Einheimischen Rastafari angesprochen und quatschten eine ganze Weile miteinander. Das ganze endete in einer Einladung seinerseits für uns zu kochen. Wir waren erst nicht ganz sicher, was wir davon halten sollten, sagten letztlich aber doch zu und wurden nicht enttäuscht. Es war das beste Essen unseres gesamten Urlaubs. Die beiden hatten sich mächtig ins Zeug gelegt: Gegrillter Baracuda, selbstgemachte Ananas-Coco-Shakes, Currys, Salate, Zimtreis usw. Ein wirklich leckerer und sehr lustiger Abend.

Ansonsten können wir das Gala TakeAway empfehlen, bei dem wir recht häufig Essen holten. Sämtliche Gerichte kosten zw. 45-65 Rupien und sind ausnahmslos lecker. Zum Einkaufen sind wir immer in den STC Supermarkt gegangen, der über ein sehr großes Sortiment verfügt und praktisch alles für den täglichen Bedarf führt.

Den besten Ausblick bzw. schönsten Sonnenuntergang der Insel hat man vom Restaurant „Belle Vue“, das sich auf dem Nid d´Aigle, dem höchsten Punkt La Digues, befindet. Wenn man vorab reserviert, wird man sogar vom Restaurant per Pick-Up-Service abgeholt und auch wieder zurück gebracht. Der Taxiservice ist im Menüpreis mit inbegriffen. Es gibt keine Karte, sondern ein festes Menü. Das Essen war nicht schlecht, mit 45€ pro Person aber auch nicht ganz billig. Der Sonnenuntergang war es aber allemal wert.

Sonnenuntergang vom Belle Vue RestaurantSonnenuntergang vom Belle Vue Restaurant

Fazit

Insgesamt waren die Seychellen deutlich günstiger, als von uns vorab befürchtet. Wer sich selbst versorgt und nur ab und zu mal Essen geht, zahlt nicht mehr als bei uns in Deutschland. Wer allerdings auf Restaurants etc. wert legt, sollte sich im Klaren sein, dass man nicht mit asiatischen Preisen rechnen darf. Die von uns gewählten Gästehäuser waren ausnahmslos weiterzuempfehlen, ebenso wie die Seychellen als Reisedestination an sich.

Wer Traumstrände sucht – fernab vom Massentourismus – ist auf den Seychellen (noch) genau richtig. Die Inseln sind wunderbar miteinander kombinierbar, die Wege kurz und unkompliziert. Somit lässt sich der Urlaub abwechslungsreich gestalten und man kann – vor allem mit Mietwagen – viel unternehmen. Für uns die perfekte Wahl!

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