Wenn es um die Seychellen geht, dann sprechen viele davon, dass man die wahre Schönheit der Inseln nur auf Praslin, La Digue oder den noch kleineren Inseln entdecken kann. Aber das stimmt nicht. Auch die Hauptinsel Mahé, die wegen ihres Flughafens leider viel zu häufig nur als Durchgangsstation genutzt wird, hat so viele traumhafte Ecken zu bieten. Davon konnten wir uns während unseres 11-tägigen Seychellenurlaubs im November 2019 mit eigenen Augen überzeugen.
Baie Lazare, Mahé
Unsere erste Station führte uns ins Chez Marston auf La Digue – eine einfache, zweckmäßige Unterkunft auf der Insel, die wir mit den höchsten Erwartungen verknüpft hatten. In der Tat hält La Digue, was es verspricht. Mit dem Fahrrad lassen sich tolle Strände wie die Anse Patates oder die Anse Source d'Argent erkunden. Mitunter begegnet man auf seinem Weg über die Insel Riesenschildkröten, die es sich am Wegesrand oder direkt auf der Straße gemütlich machen.
Unser Highlight auf La Digue war die geführte Wanderung (vergesst es, ohne einen Fachmann findet man niemals den Weg) um die Südspitze der Insel. Traumhafte, verlassene Strände wie die Anse Marron sind der Lohn für eine Tour, die angesichts von Felsen, die zu erklimmen sind, und der heißen Sonne durchaus anstrengend sein kann. Noch anstrengender ist der beschwerliche Aufstieg auf den höchsten Punkt der Insel, auf dessen Weg das Restaurant Bellevue als Zwischenstation noch eher leicht zu erreichen ist. Danach wird der Weg durch den Busch doch sehr anspruchsvoll – aber man kann ihn sich auch sparen, denn so viel schöner als im Bellevue ist der Ausblick von ganz oben jetzt doch nicht.
Anse Marron
Riesenschildkröte
La Digue
Nach zwei vollen Tagen – und die haben genau gereicht, um alles auf La Digue mal gesehen zu haben – ging es am dritten Tag mit der Fähre nach Praslin, wo uns das Mietwagenunternehmen schon mit Namensschildchen am Fährhafen erwartete. Kurze Einweisung ins Auto und schon ging es im Kia Picanto über den Berg im Inland, vorbei am Nationalpark, zu unserer Unterkunft im Westen der Insel. Kaum angekommen, hatten wir uns sofort verliebt – nicht nur in den plüschigen Chihuahau Kiki unserer Gastgeberin Denise, sondern auch in die Villa Admiral, die wir gebucht hatten. Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad sind super geräumig, sauber und hell. Und das Beste: Diese vergleichsweise günstige Privatvilla liegt direkt an der Petite Anse Kerlan. Aufwachen, herausgehen, auf die beiden Privatliegen am Strand legen und es sich gut gehen lassen – was gibt es Schöneres? Natürlich muss man auch die Anse Lazio und die Anse Georgette gesehen haben, ebenfalls sollte man sich eine mit rund 9 Euro vergleichsweise günstige, sehr leckere Pizza in der Island Pizzeria gönnen und einen der Nationalparks besuchen, um die legendäre Coco de Mer zu bewundern (wir waren auf Empfehlung im Ford Ferdinand).
Anse Georgette, Praslin
Villa Admiral
Drei volle Tage auf Praslin waren genug, um auch hier alles gesehen zu haben (wobei wir in der Villa Admiral auch gerne noch länger relaxt hätten). Weiter ging es nach Mahé, wieder mit der Fähre, wieder mit Mietwagen, in den Südwesten der Insel, genauer gesagt in das Chez Batista. Beim ersten Blick auf die Strände während der Autofahrt vom Hafen in den Südwesten bestätigten sich die Aussagen, dass Mahé vielleicht wirklich nicht so attraktiv sein könnte. Aber wer die richtigen Ecken anfährt, der erlebt auch hier traumhafte Tage. Schaut euch im Süden die Anse Intendance und die Police Bay an – zwei traumhafte, noch sehr verlassene Strände mit vergleichsweise wildem Meer. Die Baie Lazare ist himmlisch, auch der „Hausstrand“ des Chez Batista, die Anse Takamaka ist ein paradiesisches Stück Erde. Und wenn hier schon mal hier seid: Schlagt euch durch die Wälder hinter dem Chez Batista und gönnt euch einen Sprung in einen Naturpool, mitten in den Felsen über dem Meer. Schaut euch Victoria und die Beau Vallon an, die in einem so deutlichen, aber faszinierenden Kontrast zu all dem stehen, was ihr sonst auf Praslin oder La Digue gesehen habt. Die Garnelen-Grillspieße und Cocktails direkt am Strand, die Fisch- und Gemüsehändler auf dem Markt, die Musik, dieses Leben, die Menschen – das sind die Seychellen!
Rock Pool
Und zu guter Letzt noch ein kulinarischer Geheimtipp für Mahé: Maria‘s Rock-Café (Rock im Sinne von Berg und nicht als Musikrichtung). Die Fleischplatte mit Garnelen, Fisch, Rind und Hühnchen kostet hier für Seychellen-Verhältnisse günstige 20 Euro, sie reicht bei normalem Hunger für zwei Personen und man brät sich das rohe Fleisch selbst am Tisch mit Knoblauch- und Safranbutter auf dem heißen Stein. Wir waren so begeistert, dass wir gleich mehrfach während unserer drei vollen Tage auf Mahé dort essen waren.
Kreolische Leckereien
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