Die Reise auf die Seychellen sollte ein wunderschönes Honeymoon-Erlebnis werden. Die Erwartungen bis zum Abflug wurden immer größer. Und wir können sagen, diese wurden übertroffen. Es war für uns eine unvergessliche Zeit. Wir jagten einen Strand nach dem anderen, immer auf der Suche nach einem noch schöneren Fleckchen Erde, versuchten so viel wie möglich an kreolischer Kultur kennenzulernen und wurden nicht enttäuscht.
Unser Urlaub begann mit unserem Landeanflug auf Mahé. Wir waren aufgrund des Übernacht-Flugs völlig übermüdet, jedoch der Blick aus dem Fenster auf das türkisfarbene Wasser unter uns ließ uns schlagartig wach werden. Der Flughafen ist direkt am Meer gelegen. Entsprechend hatten wir, wie auch die meisten anderen Fluggäste, nach der Landung erst einmal unsere Nasen an unserem Fensterchen platt gedrückt, um während der Anfahrt zum Gate die Aussicht auf das Meer zu genießen. Zumal das Flugzeug gefühlt keine 5 Meter an der Wasserkante entlang fuhr. Natürlich wurde die Vorfreude auf die Insel daraufhin zunehmend größer.
Anflug auf Mahé
Landung auf Mahé
Landung auf Mahé
Während unserer ersten Woche auf Mahé lernten wir die "Großstadt" der Seychellen kennen. Hier ist alles immer etwas mehr. Der Verkehr ist dichter. Es gibt sogar eine klitzekleine Autobahn. Und es leben hier natürlich mehr Menschen. Wir entschieden uns mit dem Bus zu fahren, was wirklich eine sehr wilde aber dennoch sichere und gute Erfahrung war. Ein Mietwagen brauchten wir daher nicht zu mieten. Der Sir Selwyn Selwyn Clarke Market in Victoria ist auf jeden Fall einen Besuch wert und man sollte auch mal zwischen den Gängen einen Blick nach oben an die Decke werfen. Auch wenn man auf Mahé eher das Großstadtfeeling erlebt, trübt es nicht den Eindruck einer Tropeninsel.
Einer unserer Ausflüge führte zur Anse Major und begann mit einem kleinen Spaziergang vorbei an einer einheimischen Wohngegend, ging über in eine wunderschöne Wald- und Steinlandschaft und endete nach ca. 1 Stunde in einem sagenhaften Naturschauspiel. Der Strand ist durch riesige Granitsteine, über die man jedoch gut klettern kann, geteilt. Beide Teile sind von Palmen und Granitsteinen gesäumt und atemberaubend schön. Schnorcheln und einfach mal alle Fünfe gerade sein lassen bietet sich mehr als an. Mit einem Wassertaxi, welches am Strand ständig an- und abfährt, traten wir unsere Heimfahrt entlang der Küste zu unserem Hausstrand an.
Wanderung zur Anse Major
Wanderung zur Anse Major
38|Anse Major, Mahé38|Anse Major, Mahé
Die Wild South Bustour, welche wir gebucht hatten, führte einmal mehr über den Markt in Victoria, weiter ins Landesinnere zu einer Teeplantage, einer ehemaligen Sklavenunterkunft aus längst vergangener Zeit und natürlich zu sehr vielen Aussichtspunkten. Einmal einen echten Zimtbaum sehen und dessen Rinde riechen oder eine wilde Ananas blühen sehen hat schon was. Die Krönung dieses Trips war dann ein grandioses Buffet mit frisch gegrilltem Fisch und weiteren kreolischen Genüssen.
Wild West Tour, MahéWilde AnanasWild West Tour, MahéWild West Tour, MahéWild West Tour, Mahé
Weiter ging es mit der Überfahrt nach Praslin. Wir freuten uns auf weitere Abenteuer, welche wir auch fanden. Mit Rädern aus unserem Resort konnten wir die Gegend um unsere Anlage erkunden, Einkäufe tätigen oder auch einfach mal spazieren fahren. Jedoch waren wir auch auf dieser Insel stets mit den öffentlichen Bussen unterwegs, die auch hier äußerst holprig und zügig unterwegs sind. Wir besuchten die Black Pearl Farm und lernten die Entstehung echter seychellischer schwarzer Perlen und einen sehr hübschen Schmuckladen kennen, in dem man die Perlen nett verarbeitet oder auch solo für eigene Ideen erwerben konnte.
Natürlich wollten wir auch einen der vielen Naturparks sehen. So entschieden wir uns für das Naturreservat Fond Ferdinand mit seinen, so scheint es, unendlich vielen Coco de Mer Palmen, fast schon künstlerisch gebaute Termitenhaufen und diversen Vogelarten sowie wunderschöne Aussichtspunkte, mit denen man belohnt wird, wenn man mit der geführten Tour ca. 530 Stufen durch den Dschungel den Berg erklimmt. Natürlich schreckten uns die Stufen erst einmal ab, jedoch wurde die befürchtete Strapaze durch die vielen Pausen für Erklärungen des Tourguides zu einer bezaubernden Dschungelführung, während der wir des Öfteren mit gen Himmel gereckten Hälsen und geöffneten Mündern aus dem Staunen nicht mehr heraus kamen. Und die vielen Stufen waren am Ende gar nicht schlimm.
Die Anse Lazio sowie die Anse Georgette im Norden gelegen waren für uns die schönsten Strände auf Praslin. Der Anblick der tollen Sandstrände und das türkisblaue Wasser ließen uns einen wunderschönen Tag erleben. Der Sand ist, wie sonst überall auf den Seychellen auch, puderfein und weiß und das Wasser ist Wellness pur. Der Wellengang ist an beiden Stränden jedoch nicht zu unterschätzen, sodass wir uns das Schnorcheln und Schwimmen hier nicht zugetraut hatten. Aber mal hinein stellen und sich immer mal wieder in die hohen Wellen stürzen macht einen riesen Spaß. Der Strand ist so weitläufig, dass man sich auf dem Handtuch überhaupt nicht bedrängt fühlt. An der Anse Lazio sind diverse Strandrestaurants geboten sowie an der Anse Georgette ein netter Standbetreiber, der kleingeschnittene Kokosnuss, Mango, Papaya und vieles mehr auf einem großen Bananenblatt serviert.
Unser Hausstrand Anse Volbert (Cote d'Or) ist hingegen sehr ruhig und flach. Während wir diesen Strand erkundeten, fanden wir eine kleine Bucht, etwas abgeschirmt vom Hauptstrand, welche wir als unseren Ruheort auserkoren hatten. Auch wieder wunderschön mit Palmen und Granitfelsen geschmückt und kaum Menschen. Hier waren wir gerne um mal entspannt auf dem Wasser zu treiben. Und lief man ins Wasser hinein, kam es sehr oft vor, dass uns ein Rochen begegnete, der sich im flachen und warmen Wasser im Sand ein Sonnenbad gönnte. Natürlich schwamm er davon, als er uns bemerkte, sonst hätten wir ihn unter dem Sand auch nicht wahrgenommen.
Der Insel Curieuse hatten wir ebenso einen Besuch abgestattet. Wir wurden an unserem Hausstrand Anse Volbert (Cote d'Or) mit einem kleinen Boot abgeholt und waren bereits in 20 Minuten dort. In der riesigen Schildkröten-Aufzuchtstation mit ihren zig Riesenschildkröten jeder Größe kann man füttern, streicheln, Bilder knipsen oder auch einfach nur beobachten. Wir hätten uns dort stundenlang aufhalten können, wären da nicht noch weitere Sehenswürdigkeiten gewesen. So machten wir uns auf zu einer entlegenen ehemaligen Lepra-Kolonie-Station über Holzstege hindurch durch einen riesigen Mangrovenwald voller am Boden wuselnder Krebse aller Art, haufenweise Schnecken und vielem mehr. Wären wir zu einer anderen Jahreszeit auf die Seychellen gereist, hätten wir den Mangrovenwald vom Meer geflutet und mit einigen Babyhaien bevölkert erleben können. An der Station angekommen trifft man wieder auf die eine oder andere Schildkröte und kann die Station kostenfrei begutachten. Natürlich ist der Strand dort auch ein Ereignis pur. Zum Schnorcheln prädestiniert, entsprechend liegen dort auch viele Boote vor Anker um die vielen Besucher wieder auf Ihre Inseln zurück zu fahren.
Schildkrötenaufzuchtstation, Insel Curieuse
Unser Highlight des Urlaubs war die Insel La Digue. Hier fuhren wir mit unseren gemieteten Rädern den ganzen Tag den Radweg entlang. Man wird hier nicht von umherfahrenden Autos und Verkehrsgetöse belästigt. Denn das gibt es hier nicht. Autos sind, bis auf ein paar wenige für die Logistik vor Ort, verboten. Busse gibt es nicht. Dafür kamen uns unzählige Radfahrer entgegen. Im dort ansässigen L'Union Estate Park direkt am Meer gelegen genossen wir die dort angelegte Vanilleplantage, ein altes, sehr gut erhaltenes Kolonialhaus aus alter Zeit sowie Unmengen von Palmen, riesigen Granitsteinen und wieder Riesenschildkröten. Ab und an kommt man ans Meer und genießt einen wunderschönen Ausblick. Die Krönung dieses Parks allerdings ist die Anse Source d'Argent. Hier trafen wir auf viele Brautpaare beim Fotoshooting sowie auf deren für die Hochzeit geschmückten Ochsenkarren. Beim Anblick des Traumstrandes wussten wir dann auch warum. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. Wir konnten ewig am Strand entlang laufen. Teils im Sand, teils aufgrund der einsetzenden Flut durchs knöcheltiefe Wasser. Unsere Kamera war im Dauereinsatz. Anordnungen von Granitfelsen für die schönsten Bilder. Da wir auch auf Hochzeitsreise waren, haben wir uns auch mal unter einen für Brautpaare geschmückten Blumenbogen gestellt. Zum Schnorcheln muss dieser Strand auch sehr geeignet sein. Wir sahen Schnorchler noch und nöcher. Schade, dass wir unsere Ausrüstung nicht dabei hatten. Aber wir hatten mit dem Rad ja noch einige andere Anlaufstellen geplant. Im Allgemeinen sind viele Strände auf La Digue wunderschön, aber an die Anse Source d'Argent kam optisch keiner mehr heran.
La Digue15|Anse Source d'Argent, La Digue15|Anse Source d'Argent, La Digue
Fazit: Wir haben während unseres 19-tägigen Aufenthalts auf den Seychellen abenteuerliche, romantische und auch sehr fröhliche und inspirierende Momente erlebt. Unser Wunsch ist es, irgendwann noch einmal wiederzukommen um weitere Inseln, noch mehr Kultur und vor allem die Gelassenheit der Bevölkerung zu genießen. Wir haben noch nie ein solches Verständnis und eine Geduld erlebt wie auf den Seychellen, wo man mitten auf der Kreuzung aus dem Auto steigen kann um sich für 20 Minuten mit einem Passanten auf dem Gehweg zu unterhalten ohne das ein herannahendes Auto sich über das Fahrzeug auf der Kreuzung wild hupend beschwert und stattdessen einfach drum herum fährt. Einfach toll und sicherlich eine Inspiration für Zuhause.
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