Traumurlaub im Paradies
Meine Frau und ich haben über SeyVillas ein dreiwöchiges Inselhopping im August gebucht.
Die Internetseiten von SeyVillas und zahlreiche andere Seiten halfen uns im Voraus bei der akribischen Planung. Insbesondere haben wir alle Strände daraufhin geprüft, ob man dort im August gut baden kann. Zu manchen Jahreszeiten gibt es Seegrasanschwemmungen, hohe Wellen oder gefährliche Strömungen. Danach haben wir dann die Unterkünfte ausgewählt.
Ankunft auf den Seychellen
Müde aber erwartungsvoll kamen wir am Morgen auf Mahé an. Die Immigration dauerte aufgrund des vollen Fliegers einige Zeit, verlief aber völlig problemlos. Zum Check In bei Air Seychelles für den Inlandsflug nach Praslin mussten wir wenige Meter weiter zum Inlandsflughafen laufen. Hier genügt es kurz vorher einzuchecken. Als wir um 9:00 Uhr für den 9:45 Uhr Flug einchecken wollten, verfrachtete man uns kurzerhand in den Flug um 9:05 Uhr. Der Flug, in der mit 19 Sitzen bestückten Propellermaschine, verlief sehr angenehm und wir konnten die Inselwelt der Seychellen von oben bewundern.
Praslin
Auf Praslin erwartete uns schon unser Mietwagen. Sehr angenehm ist es, dass man auf den Seychellen den Mietwagen überallhin geliefert bekommt und ihn, nach Vereinbarung, überall wieder abgeben kann. Der Verkehr ist entspannt und an das Links fahren haben wir uns schnell gewöhnt. Lediglich die tiefen Gräben neben den Straßen nötigten uns Respekt ab.
Unsere Unterkunft auf Praslin waren die Villas d‘or, eine traumhaft schöne Anlage in einem großen gepflegten tropischen Garten mit direktem Strandzugang. Theoretisch kann man am Strand entlang in den Ort gehen. Dabei sollte man aber Ebbe und Flut beachten.
Gleich am ersten Abend genossen wir das leckere kreolische Büffet im Restaurant des Les Laurier. Pierre, der immer hilfsbereite Manager, hat für uns bei der Reservierung auch gleich den kostenlosen Pick-Up-Service vereinbart.
Der Cote‘d‘or Strand ist wirklich ein Traum und wir fanden ihn zum Baden den schönsten Strand auf den Seychellen. Weicher, fast weißer Sand, flaches klares Wasser und keine Korallenstücke oder Ähnliches, so dass Badeschuhe hier nicht notwendig waren. Dazu dann genau die richtigen Wellen, um Spaß zu haben ...
Am nächsten Tag besuchten wir den Naturpark Fond Ferdinand. Im Vergleich zum Vallée de Mai ist der Eintritt hier deutlich günstiger. Während des gut 2,5 stündigen geführten Rundgangs erfuhren wir viel über die einheimischen Pflanzen und natürlich über die riesige Coco de Mer. Ein weiteres Highlight war der Aussichtspunkt, von dem aus wir bis nach La Digue sehen konnten.
Unser Lieblingsrestaurant auf Praslin war das Coco Rouge in Baia St. Anne. Man hat die Wahl, ob man zu sehr moderaten Restaurantpreisen essen möchte, oder – in einem abgetrennten Teil des Restaurants oder draußen - das Take Away nutzen möchte. Das Take Away Essen ist genauso lecker, wird aber in einer Styroporbox zum Mitnehmen ausgegeben und man isst mit Plastikbesteck. Dafür ist es deutlich billiger. Wir haben sowohl A‘la Carte gegessen als auch Take Away. Unserer Lieblingsessen war der Salat mit geräuchertem Schwertfisch.
Für den nächsten Tag hatte Pierre für uns einen Bootsausflug nach Cousin, Curieuse und St. Pierre organisiert. Auf Cousin konnten wir die heimische Vogelwelt bewundern, auf Curieuse hat uns die Wanderung durch die Mangroven sehr beeindruckt sowie der Traumstrand mit den seltsam geformten Granitfelsen. Am Ende dann ein großes Gehege mit den heimischen Schildkröten. Leider war das Wetter an diesem Tag nicht ganz perfekt und zum Schnorcheln waren die Wellen ein bisschen hoch.
Obwohl wir schon im Fond Ferdinand Naturpark die berühmte Coco de Mer gesehen hatten, wollten wir unbedingt auch das Vallée de Mai besuchen. Hier ist alles etwas touristischer und es gibt einen Souverniershop etc. Auch hier haben wir an einer sehr informativen Führung durch den Park teilgenommen und der Palmendschungel hat uns sehr beeindruckt.
Nicht fehlen durfte eine Inselrundfahrt mit dem Auto. Neben den vielen wunderschönen kleineren Stränden haben wir den Anse Lazio besucht. Hier war es deutlich voller, als am Cote d‘Or Strand, aber auch sehr schön. Bei den Felsen konnte man prima schnorcheln.
La Digue
Der Abschied von den Villas d‘or fiel uns nicht leicht, aber das nächste Ziel war auch vielversprechend. Fährtickets nach La Digue hatten wir am Vortag schon besorgt. Angesichts unseres viel zu umfangreichen Gepäcks nahmen wir dort ein Taxi zu unserer Unterkunft, der Pension Michel.
Vor Ort mieteten wir Fahrräder. Wir hatten uns auf ein ruhiges Wochenende eingestellt, aber man hatte uns schon vorgewarnt: Es war Maria Himmelfahrt. Auf La Digue feiert man dieses Fest drei Tage lang. So gab es Musik, Stände mit kreolischem Essen und Unmengen von Menschen, die zu den Festtagen alle ihre Verwandten auf La Digue besuchten. Unbedingt probieren sollte man die frittierten Brotfruchtchips!
La Digue ließ sich prima mit dem Fahrrad erkunden. Da es keine anspruchsvollen Strecken gibt, war es auch nicht schlimm, dass die Gangschaltung nicht immer einwandfrei funktionierte.
Ein absolutes Muss ist natürlich der Besuch des Anse source d‘argent. Neben der herrlichen Kulisse konnten wir auch ganz akzeptabel schnorcheln. Schon im knietiefen Wasser sahen wir große bunte Fische gesehen.
Unter den vielen wunderschönen Stränden, die wir auf unserer Radtour gesehen haben, ist besonders die Grand Anse erwähnenswert. Zum Baden ist er wegen der hohen Wellen und der Strömung zu gefährlich, war aber der ideale Ausgangspunkt für eine Wanderung zum Petit Anse und von dort aus weiter zur Anse Cocos.
Die Anse Cocos verfügt über einen herrlichen natürlichen Pool in dem wir klasse baden konnten. Badeschuhe waren hier aber wieder notwendig. Die Wanderung war schweißtreibend und wir brauchten von Strand zu Strand jeweils ca. 30 Minuten. Den richtigen Weg vom Petit Anse zur Anse Cocos haben uns Einheimische gezeigt.
Ebenfalls einen Besuch wert ist der Ni‘d aigle, der höchste Berg auf La Digue. Wir ließen am Fuß das Fahrrad stehen und liefen den steilen Weg bis zum Aussichtsrestaurant Snack Bellevue. Von hier aus hatten wir einen tollen Blick über La Digue. Nach einer kurzen Verschnaufpause gingen wir dann den restlichen Weg bis ganz oben. Von dort sieht man auf die andere Seite und zur Insel Felicité. Das Bellevue bietet auch einen Pick-Up-Service an und wir ließen uns zum Sunset Dinner abholen. Das lohnt sich auf jeden Fall. Es gibt eine Art kreolisches Büffet und wir hatten einen tollen Blick auf die untergehende Sonne.
Neben dem leckeren Abendessen in der Pension Michel (auf Vorbestellung) haben wir bei Chez Marston gut und günstig gegessen und im Gala Take Away. Besonders gut gefallen hat es uns außerdem in der Coco Sun Fruitbar, wo es auf dem Weg zur Grand Anse leckere frische Fruchtsäfte gibt.
Unseren schönsten Schnorcheltrip hat uns die Rezeption der Pension Michel vermittelt. Mit Simplicity Charter waren wir erst vor Grand Soeur und danach vor Felicité schnorcheln.
Als Naturliebhaber wollten wir es nicht versäumen, dem Veuve Resort einen Besuch abzustatten. Am Tag vorher hatten wir einen Termin mit Josianna ausgemacht, die uns am nächsten Tag rund 1,5 Stunden durch den kleinen Park geführt hat. Dabei hat sie uns mehrere der seltenen Paradiesvogelschnäpper gezeigt und viel über die Pflanzenwelt erzählt. Das hat sich wirklich gelohnt.
Mahé
Nach einer Woche hieß es dann erneut Abschied nehmen. Die 1,5 stündige Fährüberfahrt nach Mahé war recht schauklig. Vom Fährhafen nahmen wir dann erstmal ein Taxi zu unserer Unterkunft am Beau Vallon, dem Beach House. Dort erhielten wir ein schönes Zimmer mit einer tollen Veranda mit Blick auf das Meer. Was will man sonst noch?
Am Beau Vallon ist viel geboten, Restaurants, Jetski etc. Am Abend gibt es hinter dem Strand ein paar Essensstände, bei denen man sich günstig ein leckeres Abendessen holen kann. So konnten wir ein paar mal ganz romantisch auf unserer Veranda essen. Nach den ruhigen Stränden auf Praslin und La Digue fanden wir es aber ziemlich viel Trubel am Beau Vallon.
Erwähnenswert ist von den Restaurants das Boat House, wo es gute Cocktails gibt. Das kreolische Buffet ist ok, aber kein Muss. Direkt gegenüber buchten wir einen schönen Bootsausflug zur Ile Therese. Auf der Ile Therese fühlt man sich fast wie Robinson Crusoe. Wirklich einer der schönsten Strände, den wir besucht haben. Allerdings waren hier wieder Badeschuhe notwendig. Nach einem BBQ dort hatten wir noch Gelegenheit im Baie Ternay Marine National Park zu schnorcheln, wo wir erneut viele bunte Fische gesehen haben.
Ein Ausflug hat uns nach Victoria geführt. Fährt man mit dem Auto, kann man gut umsonst am Fährhafen parken. Alternativ lohnt sich die Fahrt mit dem Bus, das ist billig und ein Abenteuer für sich, insbesondere, wenn man wie wir die Route über den Norden der Insel wählt. In Victoria haben wir den Markt besucht und sind ein bisschen durch die Stadt gestreift, der wir allerdings nicht so viel abgewinnen konnten.
Auch auf Mahé hatten wir wieder ein Mietauto um die Insel zu erkunden. Neben den tollen Ausblicken während der Fahrt ist der Blick vom Aussichtspunkt der ehemaligen Missionsstation wirklich grandios. Fährt man etwas weiter, kommt man zu einer Teeplantage, die leider etwas heruntergekommen ist. Auch hier bieten sich wieder tolle Ausblicke.
Besonders gut gefallen hat uns der ruhigere Süden von Mahé, wo es zahlreiche Traumstrände gibt. Hier werden wir definitiv beim nächsten Mal absteigen.
Zum Jardin du Roi, einer ehemaligen Plantage mussten wir rund einen Kilometer auf einer steilen Straße bergauf fahren und hofften die ganze Zeit, dass kein Gegenverkehr kam. Oben angekommen bot sich uns die, unserer Meinung nach, schönste aller Aussichten auf den Seychellen und wir konnten eine herrliche Plantage besichtigen und viel über die hier angebauten Gewürzpflanzen erfahren. Man erzählt sich, die früheren Bewohner der Plantage waren Nachfahren des französischen Königs, die vor der Revolution hierher fliehen konnten.
Für den letzten Abend hatten wir uns etwas ganz Besonderes vorgenommen: Abendessen im Restaurant der Takamaka Rum Distillery. Wir saßen dort ganz romantisch auf der Veranda des alten Kolonialhauses. Preislich entspricht die Karte dem was in anderen Restaurants auf den Seychellen üblich ist, Qualität und Service sind aber herausragend. Ich durfte mir dann im Garten sogar ein paar Bilimbis pflücken, eine Verwandte der Sternfrucht, die ich für einen stilechten Smoked Fish Salad mit nach Hause nehmen wollte.
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, alle drei der sehr unterschiedlichen Hauptinseln der Seychellen zu besuchen. Bei unserem nächsten Besuch (beschlossene Sache!) würden wir in Mahé den ruhigen Süden bevorzugen und wollen insgesamt dort 1-2 Tage mehr Zeit einplanen, da es doch noch viel zu entdecken gibt. Für uns war es ein Traumurlaub im Paradies!