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Urlaub im Paradies

Nach Abschluss meines Bachelor-Studiums war es mein großer Wunsch, die Welt zu bereisen. Schon immer war mein Traum, eines Tages auf die Seychellen zu fliegen. Meine Eltern schwärmen, seitdem sie vor etwa 20 Jahren selbst auf den Seychellen waren, von diesem Erlebnis – verlassene Strände mit weißem Sand, wilde Riesenschildkröten, süße tropische Früchte in aller Vielfalt, Fisch und Meeresfrüchte wohin das Auge reicht und eine atemberaubende Unterwasserwelt. Der Zeitpunkt war endlich gekommen, an dem ich diese Erlebnisse auch hautnah erleben durfte. Nachdem ich mich über passende Reisezeiten informiert habe, stand fest, dass es Anfang Juni auf die Seychellen gehen soll.

Die Hauptreisezeit stellen vor allem die Herbst und- Wintermonate dar. Man kann zu dieser bei uns eher kalten Zeit auf den Seychellen viel Wärme und Sonne tanken, das Meer ist ruhiger und perfekt zum Tauchen, jedoch gibt es aufgrund des Nordwestmonsuns (November bis April) mehr Niederschlag. Der Südostmonsun sorgt im Zeitraum von Mai bis Oktober für trockenes Wetter jedoch auch viel Wind und „kühlere“ (25-29°) Temperaturen.

La Digue

Mein Freund und ich buchten Hin- und Rückflug mit Quatar Airlines, beide Male mit Zwischenstopp in Doha. Die gesamte Flugzeit von Wien zu den Seychellen betrug etwa 10 Stunden. Angekommen am Mini-Flughafen auf Mahé, wurden wir gleich von einem Shuttle abgeholt und zum Hafen gebracht. Mit der „Cat Cocos“ haben wir dann die Haupinsel Mahé verlassen und sind nach etwa einer Stunde auf der viel kleineren Insel „La Digue“ angekommen. Die Fährenüberfahrt ist bei Wellengang nichts für schwache Mägen – meine Empfehlung: genug zu Trinken mitnehmen – im Bestfall ein gekühltes Cola – sowie Kaugummi! Angekommen auf La Digue, wird man gleich mal von hunderten Verkäufern auf das Mieten von Fahrrädern angesprochen. Wir haben die Angebote erstmals dankend abgelehnt und sind gleich zu unserer ersten Unterkunft gewandert, gottseidank nur 5 Gehminuten vom Hafen entfernt. Im Hotel wurden wir sehr herzlich empfangen und waren erstmal froh, uns kurz ausruhen zu können.

Nach einem erfolgreichen Power-Nap sind wir am späten Nachmittag zum nächstliegenden Strand vorgewandert und haben uns für die lange Reise mit zwei frischgepressten Fruchtsäften, Ananas und Mango, belohnt. Sehr lecker!! Danach tauchten wir auch noch in die Wellen - das Meerwasser hatte die perfekte Temperatur und glitzerte in der langsam untergehenden Sonne. Der Himmel verfärbt sich orange-rosa und wir waren einfach nur froh, endlich hier sein zu dürfen.

Sonnenuntergangs-Stimmung auf La DigueSonnenuntergangs-Stimmung auf La Digue

Am nächsten Tag machten wir uns zu dem mittlerweile zweitschönsten Strand der Welt Anse Source d'Argent. Fahrräder haben wir von unserer Unterkunft zur Verfügung gestellt bekommen, für etwa 10 Euro pro Person und Tag. In Kürze haben wir das Tor für den Einlass erreicht, hier muss man einen Eintritt von auch etwa 10 Euro zahlen. Man kann dafür aber zusätzliche zum Badeerlebnis alte Kokosnuss-Plantagen, Gärten und ein Riesenschildkröten-Gehege bewundern. Jeder Cent zahlt sich hier wirklich aus! Als wir endlich barfuß im weichen Sand den Strand entlang spazierten, konnten wir unseren Augen kaum trauen. Glasklares türkisblaues Wasser angrenzend an weißem Puder-Sand und dunklen runden Felsformationen – einfach nur atemberaubend. Hier konnten wir einen wunderschönen Strand-Tag verbringen, unsere Seele baumeln lassen und eine frische Kokosnuss genießen.

Frische Kokosnuss auf dem Strand Anse Source D'ArgentFrische Kokosnuss auf dem Strand Anse Source D'Argent

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Rad in die andere Richtung der Insel und haben am Weg-Ende der Anse Fourmis unsere Fahrräder stehen gelassen. Auf der Suche nach der nächsten zum Baden geeigneten Bucht mussten wir einen Weg von großen Felsen bezwingen – der Trail war jedenfalls nichts für schwache Nerven, am besten, man reist von der anderen Seite an. Nach etwa einer Stunde „Bergsteigen“ erreichten wir die verlassene „Caiman-Beach-Bar“. Dafür hat sich der Weg ausgezahlt – wir hatten einen ganzen Strandabschnitt für uns alleine. Daneben gab es noch einen „natural rock pool“, in dem sich im Laufe des Tages durch die Flut immer mehr Wasser sammelte, das durch den Schutz der Felsen ganz ruhig wie in einem echten Pool war.

Natural rock poolNatural rock pool

Am Weg nach Hause trafen wir noch auf zwei Riesenschildkröten, die genüsslich auf der Straße verweilten und Grünzeug fraßen. Ein aufregender Tag!

An unserem letzten vollen Tag auf La Digue fuhren wir noch zur Anse Cocos , wo es direkt am Strand ein frisches Barbecue gab. Wir genossen gegrillten Fisch, Gemüse-Curry, Salat, Reis und Nudeln, dazu gab es noch einen frischen Maracuja-Saft – mega!!!

Praslin

Die Überfahrt von La Digue nach Praslin war viel entspannter als die Anreise. Da auch nicht so viele Leute auf dem Boot waren, konnten wir uns auf das obere Deck setzen und während der Fahrt die frische Luft genießen. Mit dem Taxi ging es dann vom Hafen zu unserer nächsten Unterkunft, die auch wirklich schön und geräumig war und sogar über einen Pool verfügte. Nachdem wir uns bei einem Take-Away etwas zum Mittagessen geholt haben, entspannten wir den Tag noch in der Sonne am Pool. Am nächsten Tag machten wir uns früh auf zur nächsten Bushaltestelle und fuhren zum berühmten Naturschutzgebiet Fond Ferdinand, in dem man das Wahrzeichen der Seychellen, die „Coco de Mer“-Palme, bewundern konnte. Der Pfad führte bis ganz nach oben auf die Bergspitze, von der man eine atemberaubende Sicht über den Ozean hatte.

Aussichtspunkt im Fond FerdinandAussichtspunkt im Fond Ferdinand

Am darauffolgenden Tag ging es schon wieder weiter in die nächste Unterkunft, die direkt am Meer lag. Da es auf dieser Seite der Insel sehr windig war, konnten wir hier mehrere Kite-Surfer beobachten. Das Abendessen konnte man sich hier optional dazubuchen, und wurde jeden Tag ganz frisch zubereitet. Fisch-Kebap, Shrimps in Knoblauchbutter, Chicken-Curry und vieles mehr gab es hier zur Auswahl – das beste Essen, das wir auf den Seychellen genossen! Für den nächsten Tag reservierte unsere Unterkunft am berühmten Strand Anse Georgette. Seitdem dort eine große Hotelanlage steht, kommt man beim Eingangstor nur noch mit einer Reservierung weiter. Entlang einer riesigen und toll gepflegten Golfanlage wandert man ca. 20 Minuten zum Strand. Dort angekommen, kann man sein Glück kaum fassen, weil es so wunderschön ist. Das Meer ist ruhig und man sieht weit und breit keine einzige Alge, weder am Strand noch im Meerwasser. Wir sind dann an den Felswänden entlang geschnorchelt und konnten viele tolle bunte Fische beobachten – ein tolles Erlebnis. Am nächsten Tag fuhren wir eine Station weiter, bis zur Endhaltestelle, und besuchten den Strand Anse Lazio. Auch dieser Strand ist atemberaubend schön mit ein bisschen mehr Felsen als bei Anse Georgette. Hatte man Glück, konnte man hier sogar Wasserschildkröten beim Schnorcheln erblicken.

Ein weiteres Highlight an diesem Strand war die „Honesty Bar“. Hier kann man sich zu wirklichen fairen Preisen ein kühles Getränk, einen Takamaka-Cocktail mit Wums oder ein paar Snacks holen. Der Besitzer der Bar kümmert sich seit 30 Jahren darum und hat viele interessante Geschichten parat – generell können wir es nur empfehlen, mit den Einheimischen einfach mal ins Gespräch zu kommen. Die Seychellois sind sehr offen und haben oft wirklich viel zu erzählen. Von vielen kann man auch über Piraten und deren Schätze erfahren, die bis heute noch unter der Erde vergraben sein sollen.

Anse LazioAnse Lazio

Mahé

Der letzte Stopp unserer Reise war die größte Insel der Seychellen - Mahé. Unsere Unterkunft lag nur etwa 15 Minuten vom Flughafen entfernt, was für die Heimreise natürlich sehr praktisch war. Direkt vor uns lag die Anse Royale die zu dem Zeitpunkt aber leider sehr unruhig war und viel Seegras anspülte. Da es am Anreise-Tag sowieso bewölkt war, beschlossen wir, die danebenliegende Takamaka Rum Distillery zu besuchen. Unter der Woche werden hier jeweils dreimal täglich kostenlose Touren angeboten. Wir kamen rechtzeitig zur letzten Tour um 15:00 Uhr dort an. Wir hatten das Glück, dass der Tourguide mit großer Passion an die Sache ging – es war von vorne bis hinten mega unterhaltsam und sehr interessant. Man lernte hier nicht nur einiges über die Rum-Destillation, sondern auch über bestimmte Pflanzen und Tiere, die für die Seychellen bekannt sind. Am Ende der Führung konnte man für einen Aufpreis noch an einer kleinen Rum-Verkostung teilnehmen – davor auf jeden Fall genug essen! Nachdem wir uns von ein paar Rum-Sorten überzeugen lassen konnten, kamen natürlich auch ein paar Flaschen mit nach Hause.

Takama Rum-DestillerieTakama Rum-Destillerie

An unserem letzten Tag vor der Abreise ging es noch an den Anse Takamaka. Auch dieser Strand ist nur zu empfehlen. Das Wasser ist glasklar und man kann sich perfekt unter die Palmen und Sträucher am Rand des Strandes legen. Ein kleines Restaurant gibt es hier ebenfalls, falls man zwischendurch ein gekühltes Getränk genießen oder seinen Hunger stillen will. Da es hier aber anscheinend öfter zu Diebstählen kommt, gehen ab und zu ein paar Polizisten durch den „Wald“ und sehen nach dem Rechten. Generell sollte man natürlich wichtige Wertgegenstände zu Hause lassen.

Als großes Highlight zum Abschluss der Reise, schenkte mir mein Freund noch einen Ausritt am Strand. Ich wollte sowas immer schon einmal machen und endlich war es soweit. Bei „Turquoise Horse Trails“ konnten wir eine Stunde lang am Rücken eines Pferdes die „Grand Anse“ erkunden und dabei spannenden Geschichten des Besitzers Damiens lauschen. Seit 8 Jahren kümmert er sich zusammen mit seiner Frau um eine Pferdefarm – das steht bei ihm an oberster Stelle, was man auch sofort merkt, wenn man die Range betritt. Ich hätte mir keinen schöneren Abschluss für diesen Urlaub vorstellen können und für mich ist klar, dass das sicherlich nicht der letzte Besuch der Seychellen war!

Ausritt an der Grand AnseAusritt an der Grand Anse
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